Lissabon Tag 3

Nach einer kurzen Nacht sind wir schon wieder um 7.30 Uhr auf den Beinen. Draußen sind die Straßen nass, es scheint geregnet zu haben. Für heute ist eher wolkiges Wetter angesagt, aber bei vorhergesagten 17 Grad kann man nicht meckern.

Auf dem Pooldeck sind die Abbauarbeiten von Bühne und Technik schon voll im Gange. Alles wird per Kran vom Schiff auf LKWs gehoben. Bis zum Auslaufen muss alles verladen sein, ab dann soll auch der Pool wieder für alle nutzbar sein. Beim Frühstück in der X-Lounge treffen wir auf Kapitän Kjell Holm und bedanken uns bei ihm für die gelungene Taufe gestern; er selber ist auch erleichtert, dass man nun in den "normalen" Arbeitsmodus schalten kann.

Das Wetter wird auf einmal richtig sonnig. Wir brechen gegen 10:30 Uhr von Bord auf und gehen die kleinen Gassen gegenüber des Kreuzfahrtterminals in die Alfama hoch. Dort im Gassenwirrwar stehen wir später vor der schönen Kirche San Vicente de Fora , die zur gleichnamigen Klosteranlage gehört. Vorbei an kleinen Gassen und breiteren Straßen mit Restaurants, Geschäften und manchmal ein Hotel gehen wir weiter zu Fuß Richtung dem Platz Martim Moniz. Die Schlange an der historische Straßenbahn 28 bis heute noch mal länger als gestern! 

Da wir heute Lissabon und damit auch Portugal verlassen, müssen Andreas und ich unbedingt zum Abschied ein letztes "Törtchen" essen. Wir entdecken am Praça Luís de Camões das "Manteigaria". Hier bekommt man einen leckeren Cappuccino und kann im Stehen direkt bei der Herstellung der Törtchen zuschauen, denn die Backstube ist nur durch eine Glasscheibe getrennt. Wir erleben hautnah mit, wie die einzelnen Vorgänge dabei aussehen: Erst wird der Teich hergestellt, dann gerollt, gekühlt, später geschnitten und in die Förmchen getan, das wird vorgebacken. Die Törtchenfüllung aus Eiern, Sahne etc. wird zusammengerührt und in die Teigform eingefüllt. Dann geht es sehr kurz (!) in den Ofen. Sehr sehenswert und vor allem - sehr lecker! Touristen haben wir nur ein paar hier gesehen....

Nachmittags steht zunächst das Training auf dem Crosstrainer auf dem Programm, ich brauche unbedingt Bewegung. Danach bringt Maria mich bei 45 Minuten Stepaerobic ordentlich ins Schwitzen. Die Choreographie wird von leicht nach schwer aufgebaut, so dass wirklich jeder mitkommt und das macht richtig Laune und powert aus. 

Um 18 Uhr verlassen wir Lissabon (ab jetzt sind wir also auf Jungfernfahrt!) und stoßen nochmals mit Auslaufhymne und  Tauflied mit einem Champagner rosé auf diese schönen 3 Tage inkl. eine tollen Taufe an. Mittlerweile weint auch der Himmel, da ist der Abschied nicht ganz schon schlimm von dieser schönen Stadt. Wieder geht auf dem Tejo unter der Brücke des 25. April durch, hinaus auf den Atlantik. Die Dünung soll heute Nacht nicht mehr ganz so hoch sein (nur noch 2 Meter), denn wir bekommen nur noch ein paar Ausläufer eines Tiefs mit. Das ist kurze Zeit später auch spürbar!

Zur Abwechslung gehen wir vier mal zum Abendessen ins Atlantik Mediterran. Mir gefällt die Einrichtung in vorwiegend blauen Farben sehr gut. Ohne Probleme bekommen wir einen runden Tisch am Fenster und genießen unser Menü. Statt zum Preview der Roncalli-Show im Theater, die aufgrund des Wellengangs nicht in ganzer Form gezeigt wird, zieht es uns wieder in den Ruhepol auf Deck 12. 

Zurück auf der Kabine finden wir ein Geschenk: den Taufsong "Unsere Zeit" von Glasperlenspiel als CD. Kein Geschenk ist der Zettel daneben: Die Uhr muss 1 Stunde VORgestellt werden, bedeutet also 1 Stunde weniger Schlaf. Aber das ist nicht schlimm, denn morgen legen wir nirgendwo an: es ist Schiffstag!

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