Wir starten bereits am Vortag ganz entspannt, aber aufgrund des angesagten Schneefalls auch sehr früh, mit dem durchgehenden Regionalexpress nach Bremerhaven. Dort liegt zwar kein Schnee, aber es ist diesig und frisch um die O° Grad. Im gebuchten Nordseehotel (sehr zu empfehlen, große Zimmer, freies WLAN) können wir aufgrund der frühen Ankunftszeit sogar noch lecker frühstücken. Danach steht der Besuch des Deutschen Auswandererhauses an, das haben wir bei unseren Besuchen in Bremerhaven nämlich vorher nie geschafft. Und ich finde es total spannend, das Schicksals eines Auswanderers nach Amerika im ersten Teil und eines Einwanderers im zweiten Teil nachzuerleben. Das Museum ist sehr interessant und anschaulich gestaltet und gibt einen tiefen Einblick in das Leben und die Beweggründe der Menschen - ein Muss, wenn man in der Stadt ist.
Abends geht es mit Bekannten, die nun in Bremerhaven wohnen, zum schon öfters besuchten Griechen ganz in der Nähe. Wir plaudern nett und freuen uns auf die Taufreise, die nun endlich morgen startet.
Am nächsten Tag scheint die Sonne von einem fast blauem Himmel und obwohl es recht frisch ist, beschließen wir, mit unseren Koffern vom Hotel zum Kreuzfahrtterminal zu Fuß zu gehen. Das schaffen wir gemütlich in weniger als einer Stunde und schon stehen wir vor dem noch geschlossenen Check-in. Der startet dann gegen 12 Uhr und in der Warteschlange beim Online-Check-in treffen wir lustigerweise auf Reinhold und Magrit, mit denen wir einen Ausflug in Lissabon zusammen machen.
Und kurze Zeit später sind wir schon an Bord der Mein Schiff 2. Währenddessen sitzen unsere Bekannten Sonja und Gerd noch im Bus von Köln zum Schiff. Als Juniorsuite-Gast zieht es uns zunächst in die X-Lounge, wo wir auf Crewmitglied Oliver treffen, wir hatten uns ja zuletzt auf der Weihnachts- und Silvesterreise auf der Mein Schiff 1 gesehen. Kapitän dieser Reise ist - wie bei den letzten Neubauten - Kjell Holm und die Kreuzfahrtdirektorin heißt Susann Fabiero, beide kennen wir von vorherigen Reisen. Für Kjell Holm wird es die letzte Indienststellung eines Neubaus sein, denn er geht in wenigen Wochen in den Ruhestand.
Beim Rundgang über das Schiff fällt uns auf, dass die Himmel & Meer-Lounge nun Ruhepol heißt. Das neue Design des Tag & Nacht-Bistros gefällt mir richtig gut, was noch übertroffen wird vom neuen Design der Schaubar, die jetzt ein wenig kubanisches Flair vermittelt. Auch rund um das Pooldeck findet man frische neue Farben, sogar die Innentüren der Toiletten dort sind aus Holz und türkis gestaltet. Auch die bunte Krake am Pool gefällt mir.
Kurz nach der Kabinenfreigabe treffen endlich Sonja und Gerd ein und wir stoßen gemeinsam mit einem Champagner rosé auf unser Wiedersehen und die bevorstehenden Tage an. Dann heißt es Koffer auspacken auf unseren Kabinen auf Deck 10, denn wir haben später ja noch einen Termin: die für uns in der Abtanzbar stattfindende Seenotrettungsübung.
Um 19.00 Uhr ist es endlich soweit: Auslaufen aus Bremerhaven. Am Ufer stehen ganz schön viele Menschen und auch die Besucherterrasse des Terminals ist gut besucht. Dass diese Reise eine ganz besondere ist, zeigt sich schon bei der Auslaufmusik. Denn nach der obligatorischen "Großen Freiheit" wird der eigens für die Taufe komponierte Song "Unsere Zeit" von Glasperlenspiel gespielt und der lässt sich wirklich gut hören.
Wir genießen unser Abendessen hoch oben in der X-Lounge. Dort gibt es auch ein paar kleinere Veränderungen: man wählt abends das Essen nun komplett aus der Karte aus, egal ob Vorspeise, Suppe, Zwischengang, Hauptgericht oder Dessert. Das Büffet zur Selbstbedienung gibt es zwar immer noch, hier findet man aber dann aber lediglich eine Auswahl an Käse und Obst. Man möchte mehr Service am Platz und weniger Selbstbedienung am Buffet.
Das Essen ist wie immer sehr gut und danach zieht es uns vier zu einem Absacker ein Deck tiefer in den Ruhepol. Die Umbenennung hat wohl damit zu tun, dass Himmel & Meer ja nicht mehr richtig passt, weil die Lounge nun seitlich und nicht mehr mit direktem Blick nach vorne angeordnet ist. Auf jeden Fall ist es angenehm ruhig und nicht sehr voll, so lassen wir den Anreisetag ausklingen und freuen uns nun auf 2 Tage auf See direkt hintereinander. Und mir läuft Dieter Hallervorden über den Weg, der mit seiner Frau Urlaub macht und wohl auch noch eine Lesung am Ende der Reise halten wird.