Rijeka

Bei Buchung der Reise sollten wir Ravenna in Italien ansteuern. Doch aufgrund der geringen Wassertiefe dor rt wurde das schnell geändert: nun geht es nach Rijeka, einer Hafenstadt an der Kvarner Bucht in Kroatien mit ca. 150.000 Einwohnern an der Mündung der Riječina in die Adria und eine der Kulturhauptstädte 2020.

Als wir um 06.30 Uhr aufwachen, haben wir schon unseren Ankerplatz in der Bucht vor Rijeka erreicht. Die ersten Tenderboote werden bereits zu Wasser gelassen. Der Kapitän meldet sich um 7 Uhr mit der Durchsage, dass nun die ersten Tenderboote für den Landgang bereit sind. Das Wetter für heute es ist ein wenig bewölkt, die Sonne versteckt sich hinter den Wolken. Dennoch sind es bereits schwüle 25 Grad, bei noch weiter ansteigenden Temperaturen sind auch Regenschauer vorhergesagt.

Wir lassen es heute ruhig angehen. Eigentlich wollten wir mit dem Mietwagen das Umland erkunden, aufgrund der Tenderei haben wir den Wagen aber wieder storniert. Stattdessen fahren wir nach dem Frühstück mit dem Tenderboot hinüber, als Suitengast haben wir ja mit der X-Lounge-Tenderkarte den Vorteil, immer zu tendern, wenn ein Platz auf dem Boot frei ist. Das klappt ohne längere Wartezeit und bereits 10 Minuten später gehen wir im Hafen von Rijeka an Land. Für mich ist das außerplanmäßige Tendern heute ein glatter Vorteil, denn die See ist ruhig, man hat während der Fahrt eine tolle Sicht auf die Mein Schiff 6 in der Bucht und man geht viel zentraler an Land. Der Containerhafen, wo wir anlegen sollten, liegt nämlich ein wenig außerhalb. 

Wir bummeln zunächst durch die städtische Markthallen, wo in 3 Hallen mit Jugendstilfassade Fisch, Käse und Fleisch und drum herum viel Obst und Gemüse angeboten wird. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich das wunderschöne Kroatische Nationaltheater in einem kleinen Park. Wir kommen an der kleinen Marina vorbei, von hier sehen wir hoch oben auf dem Hügel die Festung Trsat gelegen. Den Aufstieg dorthin sparen wir uns, alternativ hätten wir aber auch den Linienbus Nr. 2 nehmen können. Dann stehen wir auch schon auf dem Korzo, der Haupteingangsstraße der Stadt. Es sind nur einige Geschäfte geöffnet, denn heute ist ein kroatischer Feiertag und daher auch sonst nicht so viel los. Durch den Torbogen des barocken Uhrturms aus dem 17. Jahrhundert hindurch, geht es zum modern gestalteten Platz Trg Ivan Koblera, wenig Schritte weiter finden sich die Reste des Stadttors Stara vrata aus dem 1. Jahrhundert. Die Sehenswürdigkeiten sind alle gut ausgeschildert und wohl auch wegen der Ernennung zur Kulturhauptstadt 2020 findet man zu jeder auch detaillierte Informationen. Im nahe gelegenen Cukarikafe genießen wir auf der liebevoll eingerichteten Terrasse einen Cappucchino für 10 Kuna. Da sich die ersten Regentropfen ankündigen, statten wir noch kurz der Kathedrale des Heiligen Veith einen Besuch ab, bevor wir dann durch kleine Gassen hinunter zum Hafen zurück zum Tenderboot gehen. 

Zurück an Bord gehen wir das erste Mal auf dieser Reise mittags auf einen Snack in die Osteria, irgendwie haben wir das sonst nie geschafft. So kommen wir erst am letzten Tag in den Genuss von leckerer Tomate mit Mozzarella, dazu Brot und Olivenöl. Den Nachmittag vertreibe ich mir mit ein letztes Mal auf den Crosstrainer und 45 Minuten Stepkurs bei Laura. Kurz vor dem Anker hissen um 18 Uhr (Ablegen kann man ja nicht sagen) sind dann auch unsere Koffer gepackt, schließlich geht es morgen wieder nach Hause. Draußen weint auch der Himmel, zum ersten Mal auf der Reise gewittert es so gewaltig, dass aufgrund der geringen Sichtweite das Nebelhorn eine Zeit lang zum Einsatz kommt. Auch das Programm auf dem Pooldeck muss komplett nach innen verlegt werden. 

Wir genießen das letzte Abendessen in Form von Capaccio und Hummermedaillons und stoßen nochmals mit Sonja und Gerd auf diese schöne Reise an. Wir vier werden uns morgen früh nicht mehr sehen, denn ihr Bus zum Flughafen startet bereits morgens um 06.30 Uhr, wir haben da zum Glück noch ein wenig mehr Zeit.

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