Kefalonia

Beim Aufwachen sehen wir direkt Kefalonia, die drittgrößte Ionische Insel am Golf von Patras, vor uns. Gerade dreht der Kapitän die Mein Schiff 6 im Hafenbecken vor dem Hauptort Argostoli und so genießen wir quasi einen 360°-Rundumblick auf eine ebenfalls sehr grüne und hügelige Insel und den Ort. Kurze Zeit später sind schon die Leinen fest an dieser wirklich überschaubaren Pier. Sie besteht nur auf kleinen Pontons, die mit Brücken verbunden sind und kann nur ein Kreuzfahrtschiff beherbergen. Die MSC Lirica, die wir am Horizont schon sehen können, muss daher tendern. 

Ich freue mich auf unseren heutigen Aufenthalt auf Kefalonia sehr. Ich bin zum ersten Mal hier und hatte im Vorfeld überhaupt gar keine Erwartungen, dass es hier viel zu entdecken gibt. Beim Recherchieren, was wir hier unternehmen können, kam ich aus dem Staunen aber nicht heraus: es gibt einiges zu sehen, allerdings eher im Umland als im Hauptort Argostoli. Weil es so viel zu sehen gibt, haben wir eine Tour beim lokalen Anbieter Kefalonia Taxi Tours gebucht. Die Inselrundfahrt ist in englischer Sprache, dauert ca. 6-7 Stunden und wir konnten sie nach unseren Wünschen mitgestalten. 

Guide Pannos erwartet uns 4 dazu um 09.00 Uhr bei strahlendem Sonnenschein vor dem Hafentor. 30 Minuten später sind wir an der ersten Sehenswürdigkeit Drogarati Cave. Diese Tropfsteinhöhle wurde beim großes Erdbeben 1953 freigeschüttet. Wir zahlen 5 Euro Eintritt/Person, dann geht es über viele Stufen hinein in den mehr als 150 Mio. Jahre alten Höhlenraum mit seinen vielen Stalagmiten und Stalaktiten. Schön kühl ist es hier, aber auch dunkel und ein wenig nass auf den Steinen, man muss aufpassen, dass man nicht ausrutscht. Ich finde diese Höhle echt beeindruckend, was die Größe, aber auch die Akustik angeht.  

Nur 7 km entfernt findet man den unterirdischen Melissani-See. Leider sind mittlerweile auch die anderen Ausflügler vom Schiff bzw. von MSC da, die Warteschlange am Eingang ist sehr lang. Gut, dass wir individuell  unterwegs sind, dann kommen wir am Ende unserer Tour hier nochmals vorbei. Vielleicht haben wir dann Glück, denn die Fahrt mit dem Ruderboot auf dem See in der Grotte muss man erlebt haben. Durch eine von grünen Bäumen gesäumte Öffnung fällt das Sonnenlicht auf das Wasser und taucht es in strahlendes Türkis. Das Wasser selber ist so klar, dass man bis auf den Grund in 36 Meter Tiefe schauen kann. 

Am berühmten Myrthos-Beach testen Gerd und Andreas das angenehme Wasser der Adria. Der Strand ist einfach toll, er liegt eingebettet zwischen grünen Felsen, lockt mit kristallklarem, türkisen Wasser und ist auch von oben ein super Fotomotiv. Hinunter geht es über eine kleine Strasse, dann stehen wir direkt am weißen Sandstrand mit kleinen Kieseln, der mit Liegen und Schirmen sowie Duschen, Toiletten und einer kleinen Strandbar gut ausgestattet ist. 

Pannos fährt uns weiter ins Fischerdorf Assos. Das Dorf ist eines der pittoresksten und malerischsten auf der ganzen Insel und ist von tiefgrüner Landschaft umgeben. An der Hafenpromenade in der Bucht reiht sich ein buntes Häuschen neben dem nächsten und überall findet man kleine Restaurants und Cafés. Es ist Mittagszeit und so genießen wir auf der Terrasse des Restaurants "Nefeli-Anait" Zaziki, griechischen Salat und Calamari - lecker. Dann geht es auch schon weiter in den Inselnorden. Dort findet sich das einzige Fischerdörfchen, dass vom großen Erdbeben 1953 verschont wurde: Fiskardo. Von weitem sieht das Dorf hübsch aus mit den bunten Fensterläden und der Hafenpromenade. Allerdings ist es auch ein beliebter Segelrevier und Fährhafen und so finden sich hier außer Kreuzfahrern auch viele, viele andere Touristen wieder. Wir schauen daher nur kurz in den Ort hinein, der mir trotz der Menschenmassen gefällt. Gegen 15.15 Uhr nehmen wir dann einen zweiten Anlauf für unseren Besuch der Messilani-Höhle, leider klappt auch der nicht, die Warteschlange ist etwas kürzer, aber das würde dann eng werden, rechtzeitig wieder Bord der Mein Schiff 6 zu sein. Schade! Aber Kefalonia hat mich wirklich überrascht, eine tolle Insel. Sie macht Lust auf mehr, denn einiges haben wir ja auch noch gar nicht gesehen. Hier kann man durchaus individuell Urlaub machen. Auch mit dem Mietwagen herumzufahren ist kein Problem, denn die Straßen sind sehr breit und gut zu befahren.

Zurück an Bord der Mein Schiff 6  genießen wir die Sonne auf unserem Balkon mit Blick auf Hafen und schöne Yachten. Mit dem Auslaufen um 18 Uhr nehmen wir dann endgültig Abschied von Kefalonia, Griechenland und deren Zeitzone. Morgen ist der letzte Seetag auf unserer Reise und der ist - aufgrund der Zeitumstellung - eine Stunde länger. 

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