Auf unserem letzten Tag der Fury & Friends-Reise ankern wir vor Deutschlands einziger Hochseeinsel Helgoland. Wir waren schon zwei Mal auf der Insel und kennen somit die Hummerbuden, die Lange Anna und die Düne gegenüber schon. An Land wollen wir trotzdem wieder, wer weiß, wieviel Zeit bis zum nächsten Besuch vergeht.
Beim Frühstück im Atlantik Klassik können wir schon Helgoland in der Ferne erspähen, ein roter Klotz mitten im Wasser. Die Wetteraussichten sind für Anfang September auch ungewöhnlich gut, denn es ist sonnig und die Temperaturen sollen noch auf 20 Grad ansteigen. Beste Voraussetzungen zum Tendern, sollte man meinen…
Kurze Zeit später werden dann 3 Tenderboote der Mein Schiff zu Wasser gelassen und eine gute Ankerposition gesucht, um von dort das Tendern zu starten. Jedoch frischt der Wind auf und plötzlich gibt es 2 m hohe Wellen, zu viel, um ein gefahrloses Tendern zu ermöglichen. Landgang in Gefahr? Nein, zum Glück nicht! Die Mein Schiff 3 findet eine bessere Position, von der 1 Stunde später dann das Tendern bei nur 1 m hohen Wellen starten kann.
Der Weg bis ins Tenderboot ist jedoch ein weiter. Denn die Ausgabe der Tenderkarten in der Meerlebenbar ist so etwas von unkoordiniert und die Warteschlange wird immer länger, da immer nur dann Karten ausgegeben werden, wenn ein Boot zurückkommt. Und nicht - wie wir es kennen und wie es auch funktioniert - dass Tenderkarten ausgegeben werden und man Zeit hat, sich auf dem Schiff aufzuhalten, bis der Ländername auf der Karte aufgerufen wird und man zum Boot geht.
Somit dauert das alles ziemlich lange, wir kommen erst nach einem kleinen Mittagessen bei Gosch um kurz nach 14 Uhr ins Tenderboot. Die Nordsee ist immer noch wellig, was man auch daran erkennt, dass beim Abgeben der Tenderkarte auch homöopatische Reisetabletten ausgegeben werden und die besagten Beutel auch im Tenderboot gut sichtbar ausliegen. Die 25-minütige Überfahrt ist wirklich ziemlich ruppig, und jeder ist froh, als wir endlich drüben sind. Unsere Liegezeit vor Helgoland ist übrigens aufgrund der zeitlichen Verzögerung beim Tendern um 1 Stunde nach hinten auf 21 Uhr geschoben worden, damit sich dann ein Ausflug auch lohnt.
Auf Helgoland angekommen, machen wir uns über das sogenannte Oberland hinauf auf den Klippenrandweg zur langen Anna. Es ist ganz schön windig an der westlichen Seite der Insel, aber tolle Ausblicke, ab und zu ein wenig Sonne (die Wolken sind nun dichter geworden) und das Beobachten der (zur Zeit wenigen) Vögel an den Felsen entschädigen dafür. Ostwärts gehen wir den Rundweg weiter und kürzen über das Dorf ab hinunter zu den bunten Hummerbuden, dem anderen Wahrzeichen von Helgoland. Eigentlich hatten wir auch noch vor, zur Düne hinüber zu setzen, aufgrund des Windes und der dann knappen Zeit lassen wir das dann aber.
Ohne lange warten zu müssen, bringt uns das nächste Tenderboot bei nun deutlich ruhigerer See wieder zurück an Bord der Mein Schiff 3. Da morgen die Abreise ansteht, werden noch die Koffer gepackt. In geselliger Runde mit den anderen genießen wir zum letzten Mal auf dieser Reise das Abendessen im Atlantik Mediterran. Aber der Tag ist noch nicht zu Ende, nein, denn für uns geht’s zum Auftritt der Wohnraumhelden in der Schaubar (“Stößchen”). Ich kriege noch einen Sitzplatz, verlasse den dann aber später, da es voller und voller wird. Ich höre mir die Musik von weiter hinten an, wo nicht so ein dichtes Gedrängel ist, das geht auch. Langsam macht sich aber bei mir die Müdigkeit breit, da hilft auch kein aufmunterndes Getränk in der Himmel & Meer-Lounge. Und so verpassen wir Stoppok in der Schaubar und auch den All Star Jam zu vorgerückter Stunde auf dem Pooldeck. Die coole Musik und die Bässe höre ich aber zeitweise ganz gut in der Kabine, trotz geschlossener Balkontür!