Fazit

Uns hat die Reise mit der Vasco da Gama gut gefallen. Wir wollten in die Südsee und dort viele Destinationen sehen und das geht nur mit kleineren Schiffen. Im Vorfeld haben wir uns im Internet gut über das Schiff informiert, zudem haben wir die Vasco da Gama schon auf einer Kurzreise kenngelernt und für gut befunden. Aufgrund der Reisedauer von 5 Wochen haben wir uns für eine größere Suite mit großem Balkon entschieden. Darin inkludiert war die Nutzung der Neptun Lounge auf dem gleichen Deck, von man kleine Snacks und man Getränke zwischen 07.00 Uhr und 19.00 Uhr bekam. Auch hatte man hier den kostenlosen Zugang zum WLAN, wofür man sonst ein entsprechendes WLAN-Paket hätte buchen müssen. Verbessern könnte man hier, dass auch das freie WLAN wie auch auf anderen Schiffe in der Suite verfügbar ist bzw. dass man als Suitengast generell freies WLAN auf dem Schiff hat. Auch fehlte uns eine Art Ansprechpartner (Concierge) für die Suiten bei Buchungen, Problemen o.ä. oder auch Annehmlichkeiten, wie z.B. bevorzugtes Tendern, was auf anderen Schiffen mittlerweile vorwiegend Standard ist. Auch könnte man das vorhandene Bordportal des Schiffes weiter erweitern, wie z.B. mit Buchen von Tenderzeiten vorab oder die Einsicht in das eigene Bordkonto. Nützlich war der Infozettel über den nächsten Hafen, der an der Rezeption am Vorabend ausgelegt wurde sowie zusätzlich die große Infotafel, auf der man einen gut leserlichen Stadtplan und weitere Infos zum Ort fand.

Aufgrund der Größe der Vasco da Gama hat man an Bord eine angenehme Atmosphäre mit max. 1000 Passagieren (bei uns waren es max. 840 Gäste) und somit ein Crew-Gäste-Verhältnis von 1,5, das man natürlich auch merkt. Das Personal war immer freundlich, begrüßte uns spätestens am 2. Tag mit Namen und auch die Offiziere waren immer sichtbar und ansprechbar. Der Service in den Bars war freundlich und es gab sehr gutes Essen inkl. lokaler Gerichte und hervorragenden Service.

Aber es gab auch Schattenseiten: die Probleme mit der Klimaanlage bestehen schon seit mehreren Jahren, da muss man sich nicht wundern, wenn man während oder am Ende der Reise dann auch krank wird. Das Schiff ist mittlerweile über 30 Jahre alt, da treten solche und andere Probleme vermehrt auf. Und man hat leider das Gefühl, das generell hier keine Abhilfe geschaffen wird.

Ich habe in den 5 Wochen sehr viele Bücher auf meinem Tolino gelesen, denn das Tagesprogramm war dann doch eher für die ältere Altersklasse ausgelegt (Sandsackwerfen!) und bot an manchen Seetagen generell nicht viel Programm. Es ist klar, dass der Altersdurchschnitt auf so einer Weltreise, von der wir 2 Teilstrecken mitgefahren sind, natürlich hoch ist, dennoch hätte ich mir hier etwas mehr Abwechslung im Programm gewünscht. 

Was aber gar nicht ging, war die schlechte Organisation und widersprüchliche Aussagen zwischen Kreuzfahrtdirektorin etc. und der Landseite, also der Zentrale in Stuttgart. Sei es, wenn es um die Auszahlung des Bordguthabens ging oder um die Abreise in Valparaiso, wo auf einmal alle gleichzeitig vom Schiff konnten (oder sollten?). Man musste bei Nicko-Cruises meist mit dem Unvorhergesehenen rechnen und konnte sich  den zunächst übermittelten Infos nicht sicher sein.

Das finde ich sehr schade und meiner Meinung nach besteht hier dringend Handlungsbedarf, um die Kommunikation zwischen Land- und Seeseite auf den gleichen Nenner zu bekommen. 

Generell finde ich es auch ein wenig befremdlich, wenn im Vorfeld diverse Ziele aus fadenscheinigen Gründen entfallen (Schiff ist für die Pier zu lang, Hafenmitarbeiter fertigen an dem Tag nicht ab), wo man doch bereits mehrere Weltreisen durchgeplant hat und die Häfen auch schon einmal angefahren wurden. 

Eine Woche vor Abflug bekamen wir zudem die Info, dass wir mit einer anderen Fluggesellschaft und nicht mit der geplanten Ethiopian Airlines fliegen sollten, weil sich diese nicht rechtzeitig um die Landerechte in Australien gekümmert haben. Ich konnte das gar nicht glauben - wie kann so etwas sein???

Trotz dieser negativen und manchmal echt nervenden Begleitumstände war es eine tolle Reise ans Ende der Welt und die dabei gemachten Eindrücke und Erlebnisse möchte ich auf keinen Fall missen.