Adamstown / Pitcairn

Die Spannung steigt, als wir mittags unserem Ankerplatz in der Bounty Bay vor Adamstown auf den Pitcairn-Inseln erreichen. Zu gerne würden wir diese steile und felsige, abgelegene Insel aufgrund ihrer Vorgeschichte erkunden. Doch die 2 m hohe Dünung lassen ein sicheres Tendern nicht zu, somit ist ein Landgang nicht möglich. Auch wenn wir diesen Sicherheitsaspekt verstehen - wir sind gefrustet! Wir erfahren jedoch, dass es mit dem Tendern sehr, sehr selten klappt, denn hier ist es immer sehr windig und meist kommt der Wind - wie heute - von der falschen Seite. 

Wenn wir nicht an Land können, kommen 20 Bewohner der Insel mit ihrem Longboat dann eben zu uns an Bord. Auf Deck 8 findet ein Markt der Einheimischen statt: an mehreren Ständen bieten sie ihre Produkte an und auch wir kaufen eine Schildkröte aus Holz als Andenken und lassen unseren Reisepass mit dem seltenen Stempel von Pitcairn versehen. Ganz interessant wird es später in der Hollywood Show Lounge beim Q&A mit Bürgermeister Simon Young. Wir bekommen dabei sehr viel interessante Infos vom Leben auf der Insel und können 1 Stunde alles fragen, was wir wissen wollen. Alle 3 Monate kommt ein Versorgungsschiff mit Lebensmittel für die Einheimischen und schnelles Internet gibt es auch.  Die Menschen leben in einer Art Dorfgemeinschaft, jeder kennt jeden, alle feiern zusammen und die Haupteinnahmequelle ist die Landwirtschaft. Diese Einblicke hätten wir bei unserem Landgang definitiv nicht erhalten, die Veranstaltung ist somit auch ein kleines Trostpflaster. 

Dann meldet sich unser Kapitän von der Brücke mit weiteren schlechten Nachrichten: Eigentlich sollten wir bis morgen nachmittag vor Pitcairn ankern, da sich die Wetterbedingungen nicht ändern, sondern die Vorhersage schlechter ist, werden wir heute zum Sonnenuntergang den Anker lichten. Aber es gibt auch einen Vorteil: wir werden entsprechend früher auf der Osterinsel ankommen, nämlich schon morgens statt erst am Mittag.

Diese Information müssen Andreas und ich mit einem Glas Prosecco auf unserem Balkon verdauen. Schade ist es, aber nun ist es so. 

Das Abendessen im Mediterranean schmeckt wie immer vorzüglich, was nicht passt ist das Wetter: es regnet ziemlich kräftig  und dazu langanhaltend - ist vielleicht eine Reaktion des Himmels???