Robinson Crusoe Insel

Früh um 07.00 Uhr erreichen wir unseren Ankerplatz in der Cumberland Bucht vor der Robinson Crusoe Insel mit Blick auf den kleinen Ort San Juan Baustista, Die Insel gehört zur Chile und der einst hier ausgesetzte schottische Matrose Alexander Selkirk diente als Inspiration für Daniel Defoes berühmten Roman Robinson Cruseo. Von unserem Balkon haben wir einen ersten Blick auf die Insel vulkanischen Ursprungs mit ihrer hohen felsigen Küste. Ohne großes Anstehen ergattern wir wieder Tickets für das erste Tenderboot und gegen 08.30 Uhr startet unsere Erkundungsstour auf eigene Faust. Zunächst spazieren wir durch das Dorf. Hier wurden fast alle Gebäude im Februar 2010 durch bis zu 2,3 Meter hohe Wellen eines Tsunamis, ausgelöst durch ein Erdbeben in Chile, zerstört. Viele sind mittlerweile etwas höher wieder aufgebaut worden und die Insel wurde mit einem Frühwarnsystem ausgestattet. 

Wir haben uns für heute vorgenommen, zum  Mirador de Selkirk zu wandern. Das Wetter spielt mit: Sonne und Wolken wechseln sich bei angenehmen 20 Grad ab. Über staubige Wege geht es von San Juan Baustista in das grüne Landesinnere mit dichter Maccia hinein. Der Weg ist gut beschildert und verläuft zunächst noch flach. Das ändert sich schnell, teilweise über Stufen und Serpentinen verläuft der Weg immer höher und wir haben immer wieder einen tollen Ausblick auf das Meer und die dichte grün bewaldete Insel. 

Und nicht nur die Aussicht ist toll, sondern es gibt eine enorme Vielfalt und Menge an Pflanzen am Wegesrand zu bestaunen,  mehr als 130 Arten sind endemisch. Der gut zu gehende Wanderweg geht stetig bergauf mit einer Steigung von ungefähr 30°. Obwohl gut trainiert, macht uns unsere angeschlagene Gesundheit zu schaffen, so dass wir am unteren Aussichtspunkt vor dem Schlussanstieg zum Mirador bei einer Pause noch die Aussicht genießen und dann aber beschließen: wir treten den Rückweg an. Zurück im Ort kommen wir an kleinen Restaurants vorbei, die hier die Spezialität Hummer anbieten sowie an einem Hostel mit kleiner Bar. Auf das chilenische Nationalgetränk Pisco Sour müssen wir leider verzichten, da alle Plätze auf der Terrasse besetzt sind. Daher nehmen wir das nächste Tenderboot zurück zur Vasco da Gama und erholen uns von der Wanderung auf unserer Kabine. Ein Sonnenbad auf dem Balkon entfällt leider, denn sie zeigt sich nicht mehr. Gut, dass wir schon so früh auf der Insel unterwegs waren und das Sonnenwetter genießen konnten.

Kurz vor dem Abendessen verlassen wir die Robinson Crusoe Insel, die ziemlich einsam mehr als 660 km vom chilenischen Festland entfernt liegt. Zum Abendessen in Fusion treffen wir die Berliner wieder und tauschen unsere heutige Erlebnisse aus.