Raiatea, die zweitgrößte Insel von Französisch-Polynesien, ist unser nächstes Ziel. Die Insel ist umgeben von Korallenriffen, ist vulkanischen Ursprungs und besitzt keine Sandstrände. Die Vasco da Gama liegt an der Pier des Hauptortes Uturoa und bereits um 08.40 Uhr gehen wir von Bord. Das Wetter ist mit 28 Grad angenehm warm, die Sonne versteckt sich jedoch hinter einer dichten Wolkendecke. Im Hafenterminal werben diverse Anbieter mit ihren Touren, wir entscheiden uns jedoch, mit dem Mietwagen die Sehenswürdigkeiten von und die schöne Natur auf eigene Faust zu entdecken. Von Uturoa fahren wir zunächst in südlicher Richtung an der Küste entlang und biegen dann ab in das Landesinnere mit vielen, vielen Ananasplantagen.
Wir halten an einem Schild mit der Aufschrift "Promenade des Gabbros". Über einen gut ausgebauten Weg geht es in das Inselinnere und kurze Zeit später stehen wir auf einem wunderschönen Aussichtpunkt. Von hier aus blicken wir in einen Vulkankrater, der über und über begrünt ist, auch hier sehen wir in der Ferne Ananasfelder. Die Caldera ist tatsächlich 10 km lang und 6 km breit, leider ziehen vermehrt Wolken hinein, so dass wir nicht das riesige Ausmaß des Kraters erkennen können. Aber was wir sehen, ist schon absolut faszinierend und schön. Als wir wieder ins Auto steigen, fängt es mal wieder an zu regnen. Gut, dass wir unsere Schirme vom Schiff dabei haben, wie sich später zeigt, werden wir sie heute auch immer mal wieder zum Einsatz bringen.
Sehr sehenswert ist die UNESCO-Weltkulturerbe-stätte Taputapuatea Marae im Südosten Raiateas beim Dorf Opoa. Sie stellt den zentralen Tempel sowie das religiöse Zentrum des früheren Polynesiens dar. Es ist eine Versammlungsstätte, auf der Zeremonien und Bestattungsriten abgehalten wurden. Die Kultstätte besteht aus einer gepflasterten Plattform, in deren Mitte sich ein Stein erhebt. Eine ehrfürchtige archäologische Stätte, zu der man freien Eintritt hat.
Auch dem Botanischen Garten von Faaroa, für den ebenfalls kein Eintritt erhoben wird, statten wir einen - wegen des erneuten Regens nur sehr kurzen - Besuch ab. Hier blühen viele wunderschöne Pflanzen in einer schön angelegten Gartenanlage. Die berühmte fünf-fingerige Blume Tiare Apetahi findet man hier jedoch nicht, denn diese wächst ausschließlich am 1017 m hohen Mont Temehani. Unser 120 km Rundfahrt auf Raiatea endet nach 4 Stunden. Da es nach wie vor regnet, verzichten wir auf einen Spaziergang durch den Ort und gehen zurück an Bord.
Das Abendessen im Fusion genießen wir in Gesellschaft von Elke und Herbert, für die die Reise morgen in Tahiti zu Ende geht.