Papeete Tag 1

Schon frühmorgens um 06.00 Uhr liegt die Vasco da Gama fest vertäut an der Pier von Papeete auf Tahiti, der größten und bevölkerungsreichten Insel in Französisch-Polynesien. Da hier Passagierwechsel ist, haben wir Zeit theoretisch bis morgen früh um 04.00 Uhr Zeit, die Sehenswürdigkeiten zu erkunden. Die Insel ist ebenfalls vulkanischen Ursprungs ist und besteht eigentlich aus 2 Inselteilen, der größeren Tahiti Nui, auf der die Hauptstadt Papeete liegt und der kleineren, ruhigeren und dünner besiedelten Tahiti Iti. Beide Teile sind durch ein schmales Stück Land, dem Isthmus von Taravao miteinander verbunden. Unser Plan für den Tag: die Insel mit dem vorab gebuchten Mietwagen gemeinsam mit den Paar aus Berlin zu entdecken. Nach Übernahme des Autos bei AVIS in der Stadt starten wir gegen 08.30 Uhr zu unserer Inseltour entgegen des Uhrzeigers. Es ist bewölkt und warm, auch diesmal haben wir die Regenschirme für alle Fälle eingepackt. Verfahren können wir uns eigentlich nicht, denn es gibt nur eine gut ausgebaute Straße, die um die Insel führt. 

Nach knapp 25 km erreichen wir das Marae Arahurahu. Diese im Jahr 1954 komplett restaurierte Kultstätte der Polynesier liegt direkt in einem landschaftlich sehr sehenswerten Tal von Paea an der Westküste. Das Marae dient bis heute als Veranstaltungsort für alte Riten des Pazifiks, vor allem während des Heiva Nui Festivals, welches jedes Jahr im Juli stattfindet. Nach weiteren Halten an der Südküsten bei den direkt an der Straße gelegenen Grottes des Maraà sowie am Botanischen Garten mit seiner aus aller Welt importierten Pflanzenarten im Bezirk Papeari biegen wir ab auf die Verbindungsstraße zum kleineren Inselteil Tahiti Iti, wo wir nach einer halben Stunde den Ort Teahupo'o erreichen. Dies ist ein internationaler Surfspot und war Austragungsort der Surfwettbewerbe der Olympischen Spiele 2024. Von großen Wellen ist heute nichts zu sehen, das Meer ist absolut ruhig.

Zurück auf der Hauptinsel setzen wir unsere Inselumrundung fort. An der Strecke  gibt es immer am mal wieder Wasserfälle mitten in der Natur zu sehen. Sehr schön sind die Vaihi-Wasserfälle in der Gemeinde Faaone. Früher war dieses große Anwesen von einer üppigen Vegetation verborgen, heute ist es in Familienbesitz, der Eintritt ist frei. Ein schön mit Blumen, Pflanzen und verschiedenen Obstbäumen angelegter Weg führt direkt zu den Wasserfällen, die sich aus 10 m Höhe in ein großes Becken stürzen. 

Ein weiteres Naturhighlight besuchen wir anschließend, die Cascades de Faàrumai, drei imposante Wasserfälle, von denen der höchste, der Vaimahuta, durch einen fünfminütigen Spaziergang vom Parkplatz durch die tropische Natur zu erreichen ist. Schon von weitem ist das Tosen des herabfallenden Wasser zu hören, denn bei unserem Besuch führte der Wasserfall wirklich sehr viel Wasser und es rauschen nur so die Wassermassen hinab. Die beiden weiter oben gelegenen Zwillingsfälle Haamaremare Rahi und Haamaremare Iti  konnten wir leider nicht besuchen, der Weg war aufgrund der Regenfälle gesperrt. 

Ein  paar Kilometer weiter auf der Straße erreichten wir das Trou de Souffleur von Arahoho, wo bei starker Brandung das Meerwasser durch eine Höhle im Felsgestein gepresst wird und durch kleine Kanäle als Fontäne empor steigt. Gesehen haben wir leider nichts, der Bereich war Baustelle und großräumig abgesperrt.  Kurz vor der Abzweigung zum Pointe Venus haben wir einen herrlichen Blick auf die Bucht von Matavai, in der Ferne ist Moorea schwach zu erkennen. Das Wahrzeichen von Pointe Venus ist der 25 m hohe weiße Leuchtturm, der aus Korallensteinen erbaut wurde. 

Der Turm liegt auf einer Landzunge, die von James Cook Venus getauft wurde – als Erinnerung daran, dass er an diesem Ort im April 1769 den Transit der Venus vor die Sonne (die Venus erscheint als schwarzer Punkt in der Sonnenscheibe) beobachtet hatte. Wir spazieren durch den rund um den Turm kunstvoll darum angelegten Park,  und erreichen dort einen der wenigen Naturstrände Tahitis, der Strand Pointe Venus. Der Strand ist komplett schwarz und jetzt am Wochenende kommen viele Einheimische zum Baden her und genießen den Blick auf die gegenüberliegende Insel Moorea. 

Sieben Kilometer weiter in der Gemeinde Arue befindet sich das Grabmal des letzten Königs von Tahiti,  Pomare V. Hier haben wir erneut Pech, denn aufgrund des Neujahrsfestes ist der  Leuchtturm-ähnliche Bau mit seiner feuerroten Tür erst nächste Woche wieder zugänglich. 

Nach 160 gefahrenen Kilometern endet unsere Tour mit dem Mietwagen am Nachmittag. Zu Fuß geht es zurück an Bord der Vasco da Gama für eine kurze Pause. Wir wollen uns ja noch die Stadt ansehen.....

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