Lifou
Gegen Mittag erreichen wir Lifou, die größte und bevölkerungsreichste Insel der Loyalitätsinseln in Neukaledonien. Heute ist erstmals Tendern angesagt und so stehen wir bereits eine halbe Stunde vor Öffnung der Ausgabe der Tenderkarten in der Sports Bar auf Deck 8. Die Schlange reicht schon fast bis ins Treppenhaus, denn die meisten wollen auf eigene Faust an Land. Im Gegensatz zu manch anderen Reedereien werden hier noch manuell Tenderkarten ausgegeben, man kann also keine Tenderzeiten vorab buchen und auch als Suitengast wird man nicht bevorzugt. Mit dem zweiten Tenderboot geht es für Andreas und mich gegen 12.45 Uhr los, die Überfahrt bis zur Lifou Pier in Easo dauert nur ein paar Minuten. Dort treffen wir das Paar aus Berlin wieder, das sich gerade die Begrüßungszeremonie für die Gäste der Vasco da Gama durch eine einheimische Folkloregruppe anschauen. Es ist mit 29 Grad sehr heiß und feucht und leider fängt es dann auch an zu regnen.
Das stört uns vier aber nicht - wir sind regentechnisch gut ausgerüstet - und so machen wir uns auf die 20-minütige Wanderung zur kleinen Kapelle Notre-Dame de Lourdes. Der Weg geht stetig bergan, denn die Kapelle liegt auf einer Klippe. Oben angekommen, werden wir mit einem fantastischen Blick über die Bucht und die grüne Insel belohnt. Ein ursprünglich vorgesehener Spaziergang hinunter nach Jinnek Bay auf der anderen Seite entfällt, denn nach unseren Informationen sind Bucht und Strand geschlossen. Auf dem Rückweg hinunter nach Easo fängt es wieder an zu regnen und der kleine Strand am Anleger lädt uns bei dem Wetter auch nicht zum Schnorcheln ein, schade! Andreas und ich spazieren noch ein wenig durch das kleine Dorf, dann bringt uns das Tenderboot wieder zurück zum Schiff.
Zum Abendessen treffen wir die beiden aus Berlin wieder. Ich wähle Zackenbarsch im Hauptgang und ein Aprikosengrumble als Dessert - beides sehr, sehr lecker. Und unsere Kellner sind ebenfalls sehr aufmerksam, denn noch vor der Getränkebestellung stehen bereits die Aperol Spritz für Andreas und mich auf dem Tisch, bei dem Service kommen wir doch die nächsten Tage gerne wieder.
Die Entfernung zu unserem nächsten Anlaufhafen Noumea auf Grande Terre ist mit 102 Seemeilen nicht gerade lang, denn die langgestreckte Insel liegt quasi gegenüber. Mal sehen, was uns morgen erwartet. Wir wünschen uns nur, dass es trocken bleiben mag.
