Als erstes von fünf weiteren Schiffen legt Kapitän Sven Kassel fast eine Stunde früher als geplant am Liegeplatz 13 N in Civitaveccia gegen 06.00 Uhr an. Das spielt uns in die Karten, denn wir wollen mit dem Zug nach Rom, um die Stadt auf eigene Faust zu erkunden - je früher wir loskommen, desto besser. Leider fährt der kostenlose Hafenshuttle noch nicht, so müssen wir die knapp 3 km zu Fuß zum Bahnhof von Civitaveccia laufen. Im Bahnhof kaufen wir ein BIRG-Ticket für 12 Euro/Person, mit dem wir den Zug sowie die öffentlichen Verkehrsmittel in Rom nutzen können, kurze Zeit später sitzen wir im Regionalzug. Eine knappe Stunde später erreichen wir den Bahnhof Rom-Ostiense und fahren mit der Metro weiter zum Colosseum, dem gigantischen Amphitheater, das zu Zeiten der Römer 65.000 Zuschauer fassen konnte. Wow - ich finde es immer wieder imposant, wenn man davor steht. Wir begnügen uns mit einem Blick von außen auf die riesige Ruine, denn wir wollen noch einiges sehen von Rom. Über das Forum Romanum - Zentrum des Römischen Reiches und heute archäologischer Park mit alten Tempeln, Triumphbögen und römischen Ausgrabungen - und das Palatin mit Ausgrabungen kaiserlicher Residenzen erreichen wir die "Schreibmaschine", das Viktor Emanuels-Denkmal. Das riesige weiße Gebäude, das als Denkmal an den ersten italienischen König errichtet wurde, liegt an der Piazza Venezia und von seinen Aussichtsterrassen haben wir bei dem tollen Sommerwetter einen schönen Blick über ganz Rom. Über die alte Einkaufsstraße Via del Corso laufen wir weiter durch kleine Gassen der Altstadt, in denen sich wenigstens zeitweise die Besuchermassen verteilen, zum vielleicht berühmtesten Springbrunnen der Welt, dem Trevi-Brunnen aus dem 18. Jahrhundert. Irgendwie erkämpfen wir uns in den Menschenmassen einen Platz für das obligatorische Foto, dann geht es auch schon weiter zur Piazza die Spagna mit dem ausgefallen Springbrunnen Berninis, und der Spanischen Treppe. Die 135 Stufen gehen wir nicht hinauf, auch hier ist es uns einfach zu voll. Nach einer kurzen Pause bei Lavendel- und Avocadoeis in der Gelateria Della Palma laufen wir weiter zum Pantheon, eines der am besten erhaltenen Gebäude des antiken Rom. Wir haben das Gebäude mit seiner großen offenen Kuppel bei unserem letzten Besuch schon (und da noch kostenlos) besucht, daher schlendern wir weiter durch die hübschen Gassen der Altstadt und probieren "The Best Tiramisu in Town" in der Via del Gioverno Vecchio - sehr lecker und fluffig und mit 2 Euro für die kleine Portion nicht überteuert. Wir erreichen dann die fußläufig entfernte und Dank seiner langgestreckten Form einer der auffälligsten Plätze Roms, die Piazza Navona. Leider sind auch hier Teile der auf dem Platz befindlichen Springbrunnen durch Baugerüste verdeckt. Der Grund dafür ist einfach: 2025 ist das Heilige Katholische Jahr, bis dahin muss noch einiges in der italienischen Hauptstadt "schön" gemacht werden. Dennoch bleibt die Piazza Navona ein imposanter und lebhafter Ort mit ihren vielen Cafés und Restaurants und vor allem sehenswerten barocken Gebäude. Unser Weg führt uns weiter über die (ebenfalls eingehauste!) Engelbrücke, die über den Tiber direkt zur Engelsburg führt. Hier liegt Kaiser Hadrian begraben und im Laufe der Geschichte diente die Engelsburg als Festung, Gefängnis und päpstliche Residenz. Über die breit angelegte Via della Conciliazone schauen wir zum Ende unseres Stadtrundgangs auch noch am Petersdom vorbei. Schnell noch ein paar Fotos gemacht von der Residenz des Papstes sowie dem Petersplatz mit vielen, vielen Menschen, die auf Einlass in den Petersdom warten, dann steigen wir im nahegelegenen Bahnhof Rom-St. Pietro in den Zug zurück nach Civitaveccia und dort im Ort dann in den kostenlosen Hafenshuttle, der uns direkt vor die Mein Schiff 2 fährt. Nach 10 Stunden und gelaufenen 12,5 km sind wir zurück an Bord und genießen von unserem Balkon einen letzten Blick auf Civitaveccia. Abends bekommen wir im Atlantik Mediterran einen Tisch direkt am Fenster und lassen beim Essen die heute gemachten Eindrücke sacken. Rom ist immer wieder einen Besuch wert, und man findet abseits der von Menschen überfüllten Sehenswürdigkeiten auch ruhigere Ecken. Als eines der letzten Schiffe laufen wir gegen 20.00 Uhr aus dem Hafen aus und nehmen Kurs auf unser morgiges Ziel Korsika.