Cannes

Heute tendern wir vor Cannes, der französischen Hafenstadt, die durch ihre Filmfestspiele und die Palme von Cannes berühmt geworden ist. Wir sind gespannt, hier in Frankreich waren wir auch noch nicht! In Sichtweite neben uns an der Tenderposition liegt AIDAstella, also wird heute einiges in dem 73.000 Einwohner großen Urlaubsort los sein. Das Wetter spielt heute nicht ganz so mit, es ist zwar mit 21 Grad nicht kalt, aber es ist bedeckt und für den Tag werden mehrere Regenschauer erwartet. Gegen 08.30 machen wir nach kurzer Überfahrt mit dem Tenderboot am Quai Max Laubeuf fest. Am Hafen erblicken wir auf der einen Seite den noch leeren öffentlichen Strand, auf der anderen Seite den Vieux Port mit vielen Booten und sündhaft teuren Jachten. Unser Fußweg führt uns durch die mit Kopfsteinpflaster versehenen Gassen der Altstadt Le Suquet hinauf zur Église Notre-Dame d'Espérance und von dort haben wir einen ersten Blick auf die Stadt. Die vielen Sehenswürdigkeiten und die Einkaufsstraßen mit den edlen und teuren Geschäften liegen in Cannes relativ dicht beieinander, so dass sie auch zu Fuß gut erreichbar sind. Für uns geht es zunächst zur Markthalle Marché Forville mitten in der Stadt. Leider ist ein Teil des seit 1934 bestehenden Marktes Baustelle, aber in dem zugänglichen Bereich gibt es immer noch eine sehr große Auswahl an Ständen mit Obst, Gemüse sowie einheimischer Produkte. Durch die Einkaufsstraßen Rue Meynadier und Rue d'Antibes gelangen wir zum berühmten Festspiel- und Kongresshaus, wo jährlich die Golde Palme verliehen wird. Wir werden in gleich zweierlei Hinsicht enttäuscht: der hintere Bereich, in dem sich die berühmte Treppe mit dem roten Teppich befindet, ist wegen einer Veranstaltung großräumig abgesperrt und es fängt auch noch an zu regnen. Wenigstens der Walk of Fame, auf dem sich verschiedene Stars und Sternchen mit Fingerabdrücken verewigt haben, ist erreichbar. Der  Regen dauert aber zum Glück nicht allzu lange und so flanieren wir weiter über die Promenade de la Croisette. Diese ist knapp 2 Kilometer lang und erstreckt sich entlang eines wunderschönen Mittelmeerstrandes auf der einen Seite und grandiosen Hotels (z.B. Ritz Carlton, Miramar), Boutiquen und Restaurants der Luxusklasse auf der anderen. Entlang der Promenade befinden sich zahlreiche teure Bars und Restaurants. Für einen Aperol Spritz zahlt man 22 Euro, ein Glas Champagner bekommt man für 350 Euro und die Preise jetzt im September für eine Sonnenliege mit Schirm kosten für den Tag 72 Euro in der ersten Reihe - exorbitante Preise! Dagegen sind übrigens die öffentlichen Toiletten in Cannes kostenlos, das hätte ich jetzt so gar nicht erwartet. Zurück am Alten Hafen spazieren wir über den Main Square, dem zentralen Platz von Cannes mit Rathaus und Brunnen, der auch bei schlechtem Wetter gut aussieht.  Leider regnet es wieder stärker, daher kehren wir für einen Brownie und Cappuccino in die Patisserie Le Saint Antoine ein, bevor wir uns auf dem Rückweg zum Tenderboot machen. Cannes kann man machen, muss man aber nicht, irgendwie hat es uns hier nicht ganz so gut gefallen, das mag dem Wetter und den Baustellen geschuldet sein. Am frühen Nachmittag sind wir daher zurück an Bord der Mein Schiff 2 und verbringen die Zeit bis zu unserem Abendessen ganz entspannt mit Bummeln, Lesen und die Seele baumeln lassen. Fürs Abendessen haben wir heute einen Tisch im Esszimmer ganz im Heck des Schiffes reserviert, um unseren Gutschein für ein 4 Gänge-Menü einzulösen. Wir bekommen einen schönen Tisch direkt am Fenster und genießen u.a. Omas Senf-Ei, Wiener Schnitzel und weitere Gänge. Es ist alles - wie immer - sehr lecker und mehr als gesättigt genießen wir danach noch einen Absacker im Ruhepol. Dort ist heute mehr los, denn die eigentlich auf dem Pooldeck stattfindende White Night Party wurde aufgrund des schlechten Wetters auf morgen verlegt. Da soll es wieder sonniger und wärmer sein - hoffentlich, denn morgen haben wir ja Seetag. 

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