Heimaey/Westmännerinseln

Gegen 07.00 Uhr erreichen wir unseren Ankerplatz vor der Hafeneinfahrt von Heimaey, der einzigen ständig bewohnten Insel der Westmänner mit etwas über 4.000 Einwohnern im Süden Island. Im Tenderboot geht es für Andreas und mich gemeinsam mit Heike und Dirk sowie Andreas und Frauke hinüber zum gleichnamigen Ort Heimaey. Es ist trotz Sonne bei 9 Grad und böigem Wind recht frisch und so sind wir ganz froh, dass wir uns während der bei Eyja Tours gebuchten "Puffin and Volcano Tour"  immer mal wieder im Minibus aufwärmen können. Unser Tourguide Ebby informiert uns auf unterhaltsame Art über die Natur, das Leben und die Geschichte der Insel: Heimaey hat den Beinamen "Pompeji des Nordens", denn im Januar 1973 (also erst vor 50 Jahren!) gab es einen großen Vulkanausbruch, der 400 Häuser unter seiner Lava begrub. Auf der von Wanderwegen durchzogenen Lavawüste am Vulkan Eidfjell ist das ganze Ausmaß des gewaltigen Ausbruches noch sehr deutlich sichtbar, ebenso bei unserem Halt in der Kratermitte. Kurze Zeit später stehen wir im Herjólfsdalur, einem halbmondförmigen, zur Meerseite offenen ehemaligen Vulkankrater mit angrenzendem Golfplatz (bei der Aussicht würde ich das Golfen glatt vergessen!) und besuchen anschließend  Stórhöfði den windigsten Ort Europas, wo auch die größte Papageientaucher-Kolonie Islands zu finden ist. Nach zwei Stunden endet dann diese sehr interessante Tour über die Insel und ich finde es fast schade, dass wir hier nur einen halben Tag zu Gast sind. Es gibt so viel zu entdecken, das hätte ich vorher gar nicht erwartet. Heimaey hat eine unglaublich reichhaltige Geschichte und hier ist Island noch so, wie man es erleben will: natürlich, rau, brodelnd und einsam. Unsere Zeit reicht noch für einen Spaziergang durch den Ort zur kleinen Festungsanlage Skansinn mit der kleinen Stabkirche, die sich nicht weit von der Hafeneinfahrt entfernt befindet. Beeindruckend ist auch der direkt gegenüberliegende 279 Meter hohe Felsen Heimaklettur, der im Rahmen einer Wanderung erklommen werden kann. 

Mit der Abfahrt vom Ankerplatz vor Heimaey nehmen wir nun Abschied von Island mit Kurs auf das wärmere Schottland. Vor dem Abendessen sind wir auf einen Cocktail in die Atlantik-Showlounge eingeladen, inklusive   unterhaltsamen Talk mit Kreuzfahrtdirektorin, Kapitän und Hotelmanager und der einen oder anderen Anekdote aus ihrem Leben an Bord. Nachts wird wieder an der Uhr gedreht, aber jetzt nach "vorne", d.h. wir haben eine Stunde weniger Schlaf. Egal, morgen ist Seetag und den kann ich nach den intensiven und beeindruckenden Erlebnissen auf Island in einer Woche am Stück auch wieder sehr gut gebrauchen.

Fotogalerie