Beim Aufstehen erleben wir erneut einen wunderschönen Sonnenaufgang. Gegen 07.00 Uhr sind bereits die Leinen der Mein Schiff 2 an der größeren Pier fest, dann nimmt schlagartig der Verkehr zu: die Marella Discovery macht gegenüber fest, die Zandam von Holland America Line parkt an der kleinen Pier ein. Ganz schön war los hier, da bin ich ja gespannt, mit wie vielen Leuten wir unseren Ausflug unternehmen! Unser Guide Lawrence (of Antigua) nimmt uns um 09.30 Uhr direkt am Hafen im Empfang und wir sind tatsächlich nur zu viert. Mit uns im Bus sitzt noch ein amerikanisches Pärchen von der Zandam, mehr nicht, hätte ich ja nicht gedacht. Lawrence kennen wir schon von unserem ersten Besuch und auch diesmal geht es aus dem ruhigen St. Johns hinaus vorbei an Zuckerrohrfeldern durch das Inselinnere. Schon bald befinden wir uns im Antigua National Park und von den Blockhouse Ruines, den Ruinen einer alten Militäranlage von 1787, haben wir einen gigantischen Ausblick auf Atlantik und die Küste sowie auf das versteckt im Wald gelegene Haus von Eric Clapton - ja, ich finde, es gibt schlechtere Orte auf der Welt. Die Sonne zeigt sich immer mal wieder, allerdings ist es heute sehr, sehr windig. Und ein kurzer Regenschauer darf nicht fehlen, als wir gerade am Aussichtspunkt Shirley Heights stehen. Wir genießen dennoch den spektakulären Ausblick auf die Buchten von English Harbour mit Nelson`s Dockyard und Falmouth Bay. Der Bergrücken, auf den wir blicken, sieht wenn man näher hinsieht, tatsächlich wie ein Aligator aus. Kurze Zeit später sind wir in Nelson's Dockyard und werden kurz in einer kleinen Gruppe über das Gelände geführt. Dabei bekommen wir (auf Englisch) mehr Infos zur Geschichte dieser Dockanlage auf dem 18. Jahrhundert. Die historische Schiffswerft mit den mächtigen Steinsäulen sowie den Lagerhäusern und Werkstätten wurde im 20. Jahrhundert originalgetreu rekonstruiert. Ein wenig Zeit haben wir dann noch, um zwischen den tollen Jachten und Segelschiffen aus aller Welt und den Gebäuden, die heute u.a. Hotel, Museum und Restaurants beherbergen, herum zu laufen. Was muss hier wohl immer im August los sein, wenn die Antigua Sailing Week stattfindet, an der Jachten aus der ganzen Welt teilnehmen? Unsere kleine Tour mit Lawrence geht weiter auf dem Fig Tree Drive durch den Regenwald. Fig Tree bezeichnet übrigens die Bananen, die hier wachsen und in der Umgangssprache Fig heißen. An der Südwestküste sehen wir eine Badebucht nach der anderen, aufgrund des windigen Wetters verzichten wir aber auf einen Badestop an einem der 365 Strände der Insel und lassen die bekannten wie Darkwood Beach oder Fryes Beach an uns vorbeirollen. Nach 4 Stunden sind wir wieder zurück am Hafen, wir bummeln noch kurz durch die Einkaufsstraßen, aber da heute der 2. Weihnachtstag ist, hat vieles zu und wir schlendern zurück zum Schiff. Auf dem Saunadeck können wir uns dann doch noch windgeschützt in die Sonne legen und ich entschließe mich kurzfristig noch zum Jumping Fitness bei Melina zu gehen - soviel Bewegung hatte ich ja heute noch nicht. Zum Auslaufen als letztes der drei Schiffe sitzen wir schon gemütlich beim Abendessen im Atlantik Mediterran und lassen uns u.a. Seeteufel auf Erbsen-Kartoffelpüree und Roter Beete schmecken. An Deck findet später am Abend noch der Weihnachtsmarkt mit entsprechendem Essen und Glühwein statt, uns ist es aber zu windig und für den Glühwein dann doch zu warm. Uns zieht es eher in den Ruhepol auf Deck 12, wo wir noch ein Glas Montepulciano genießen. Dann geht es ins Bett, um für die morgige Insel St. Maarten fit zu sein.