Die Mein Schiff 2 legt wieder superpünktlich und sogar direkt im Zentrum der Hauptstadt Roseau auf Domenica an. Zum Glück sind wir heute das größere Schiff und liegen an der zentrumsnahen Pier, dafür muss die kleinere Silver Dawn auf den etwas weiter entfernten Industriehafen ausweichen. Erneut geht es frühmorgens, nämlich schon gegen 07.45 Uhr zusammen mit Gernot und Michaela von Bord, denn wir haben uns den beiden für einen Ausflug mit dem auf Domenica lebenden Guide Nahije angeschlossen. Der empfängt uns an der Pier mit unschönen Nachrichten: Da es seit 10 Tagen kein Benzin mehr auf der Insel gibt und die Tankstellen geschlossen haben, müssen wir unsere geplante Tour verkürzen, damit wir auch wieder bis zum Schiff und er anschließend nach Hause kommt. Somit fällt der Boat Ride auf dem Indian River durch den Mangrovenwald sowie die Titou George-Schlucht leider weg. Schade, aber nicht zu ändern. Wenigstens findet unser Ausflug überhaupt statt, wie wir abends hören, sind einige Schiffsausflüge und auch private andere Touren ganz ausgefallen.
Los geht es durch die bergige Landschaft und Regenwald zu den Trafalgar Falls. Diese Doppel-Wasserfälle liegen 20 Minuten von Roseau entfernt im Mourne Trois Pitons National Park und sind vom dortigen Besucherzentrum auf einem 10minütigen Spaziergang zu erreichen. Da es immer mal wieder "liquid sunshine" von oben gibt, verzichten wir auf das Bad in den Quellen am Fuße der Wasserfälle und treten den Rückweg an. Dabei laufen uns immer wieder große Freshwater-Krabben über den Weg. Nahije fährt uns danach in die Schwefel-Mineralbäder von Tik Wen Glocho. Dieser Garten mit seinen prächtigen Pflanzen befindet sich in Privatbesitz. Wir zahlen 15 USD/P. Eintritt und genießen das Bad in den unterschiedlichen Pools und probieren auch ein wenig von Nahijes leckerem Rumpunsch. Herrlich, diese Natur und wir sind zunächst über eine Stunde ganz alleine. Noch ganz fasziniert von diesem Anwesen, fährt uns Nahije weiter, denn wir wollen ja noch zum Schnorcheln. Das geht auf Domenica sehr gut am Champagner Reef. Champagner deshalb, weil an diesem Riff dank kleiner vulkanischer Öffnungen im Meeresboden Miniaturblasen austreten und auf der Oberfläche tanzen, was genauso aussieht wie die Blasen vom Champagner, daher auch der Name. Am Ende des kleinen Sandstrands setzen wir die Schnorchelmaske auf und schwimmen hinaus. Ich allerdings muss mich an Maske, Schnorcheln und das Fotografieren mit dem Handy in der wasserdichten Hülle erst noch gewöhnen, mir reicht ein kurzer Schnorchelgang, bei dem ich aber zumindest den einen oder anderen bunten Fisch und das Blubbern der Blasen aus dem Gestein (also den "Champagner") gesehen habe. Als kleines Andenken nehmen Michaela und ich übrigens Mückenstiche an den Beinen mit, die ich erst am nächsten Tag so richtig merke. Ein schöner, entspannter Ausflug geht zu Ende und das Benzin reicht sowohl für die Fahrt zurück zum Schiff, als auch für den Heimweg unserer Guide, wie er uns später wissen lässt. Andreas und ich sind auf unserer Transreise mit der MS 1 im April nochmals hier, dann wollen wir mit Nahije unbedingt zum Indian River und in den Norden der Insel - vorausgesetzt es ist dann wieder genügend Benzin auf der Insel vorhanden.
Zurück an Bord besuchen wir den Lektorenvortrag über St. Lucia, der Hochzeitsinsel, und lassen nach dem Abendessen den Tag bei einem Glas Aperol Spritz Original in der Galerie Bar ausklingen.