Der Seegang ist wieder mehr spürbar, der Wind bläst mit Stärke 6, es ist wolkig, aber trocken und 9 Grad kühl. Beim Frühstück haben wir einen ersten Blick auf die Inselkette der Lofoten, das sieht schon sehr imposant aus. Vor der ersten Anlandung heute, müssen alle Gäste an der im HanseAtrium stattfindenden obligatorische Zodiac-Einweisung teilnehmen. Staff- Kapitän Isabel Nürnberger erklärt uns alle sicherheitsrelevanten Fakten zum Benutzen der Zodiacs. Das reicht vom korrekten Ein- und Aussteigen an Bord und an Land bei nassen Anlandungen, über den Umgang mit persönlicher Ausrüstung bis zum Verhalten während der Fahrt, zum Beispiel was das Fotografieren betrifft. Im Anschluss erläutert General Expedition-Managerin Nadine Armbrust die bevorstehende Anlandung in Bezug auf die Landestelle, die Umgebung und die technische Durchführung der Operation. Es ist immer so, dass zunächst das Expeditionsteam an Land geht und alles absichert, bevor die Gäste dann in den Zodiacs hinübergebracht werden. Und es gibt 2 Arten von Anlandungen: bei der trockenen steigt man direkt an Land auf einen Steg o.ä. aus und benötigt dabei nicht unbedingt die Gummistiefel, bei der nassen Anlandung sind Gummistiefel zwingend erforderlich, da man hier im Wasser aussteigt.
In Tranoy steht eine trockene Anlandung bevor, die für uns um 13.30 Uhr in der ersten Gruppe startet. Mit Zodiac-Weste, Rucksack und Wanderschuhen statt Gummistiefel geht es ins Boot, die Überfahrt im Zodiac dauert nur 10 Minuten, dann werden wir an Land schon vom Expeditionsteam in Empfang genommen. Wir entscheiden uns, die geführte Wanderung zum 4 km entfernten Leuchtturm Tranoy Fyr auf eigene Faust zu machen. Der Weg ist sehr gut ausgeschildert und schon bald stehen wir vor dem 250 m langen Steg, der über Felsen und kristallklares Wasser zum Leuchtturm führt. 87 Stufen müssen wir erklimmen, bis wir vom 28 m hohen Leuchtturm einen fantastischen Blick auf den Vestfjorden sowie umliegende Vogelschutzgebiete haben. Den Rückweg zum Zodiac nutzen wir noch für einen kleinen Rundgang durch den Ort. Es gibt an verschiedenen Stellen große und kleine Kunstwerke zu sehen und immer mal wieder hat man auch einen schönen Blick auf den Ankerplatz der Hanseatic nature. Ein paar Spritzer Meerwasser bekomme ich auf der Rückfahrt zum Schiff ab - gut, dass ich meine Regenhose vorher übergezogen hatte. Und diese Anlandung macht Lust auf weitere, die dann rund um Spitzbergen folgen werden. Ich freue mich jetzt schon drauf, alle meine Bedenken, die ich vor der Reise hatte, haben sich nun endgültig in Luft aufgelöst!
Zur Abendessenszeit erreichen wir unseren Ankerplatz für die Nacht beim kleinen Ort Lodingen. Von hier aus ist es nicht mehr weiter bis zu unserem morgigen Ziel Svolvaer.