Heute ist Passagierwechsel, denn man kann diese Reise auch ab Mauritius starten. Daher werden wir schon ziemlich früh von diversen Geräuschen im Schiff geweckt, das macht aber nichts, denn heute steht ein relaxter Tag auf dem Programm: mit dem Katamaran soll es zur Ile aux Cerfes gehen. Das Wetter dazu passt, des ist schon sehr warm und die Sonne strahlt vom Himmel. Die Reisegruppe ist fast die gleiche wie gestern, denn auch heute sind wir mit einem über Raj Gopaul gebuchten Ausflug unterwegs. Wir starten pünktlich um 08.00 Uhr am Terminal und nach 1 Stunde Busfahrt mit Blick auf Zuckerrohrfelder und Lychee-Bäume erreichen wir die Ostküste und den Ort Trou D'eau Douce. Dort bringt uns ein kleines Boot zu unserem in der Bucht ankernden Katamaran, der kurze Zeit später mit 32 Personen los segelt. Andreas und ich finden ein Sonnenplätzchen im vorderen Teil des Schiffes und genießen den Anblick auf die Ost- und Südostküste von Mauritius. Dann heißt es wieder Umsteigen auf ein kleineres Boot, denn wir haben den schmalen Grand River South East erreicht. Nur 10 Minuten später vorbei an Mangroven und Felsformationen, kommen wir dann zu den Grand River South East Wasserfällen, die sich hier in den Indischen Ozean ergießen. Mit dem kleinen Boot können wir das aus nächster Nähe beobachten. Zurück auf dem Katamaran machen wir kurze Zeit später wieder draußen auf dem Meer Halt für einen Schnorchelstop, bei dem es aber nicht viel zu sehen gibt. Das Meer ist sehr aufgewühlt und die Strömung aufgrund des Windes auch nicht ohne. An Bord wird ein leckeres Mittagessen in Buffetform zubereitet und dann machen wir uns endlich auf zur Ile aux Cerfes.
Die „Insel der Insel“ ist gerade einmal 1,2 Kilometer lang und 600 Meter breit und heißt übersetzt „Hirschinsel“. Diesen Namen erhielt sie, da hier früher während der Besatzung durch holländische Siedler Rotwild aus Java ankam, um auf der Insel gejagt zu werden. Seit der touristischen Erschließung 1985 trifft man auf der Ile aux Cerfs jedoch nicht mehr Hirsch, Reh und Co., sondern auf Weltklasse Golf, paradiesische Strände und coole Möglichkeiten für Wassersportaktivitäten. Bisher ist die Insel von der Bebauung mit Hotels verschont und somit ihre natürliche Schönheit erhalten geblieben. Neben paradiesischen, feinsandigen Stränden und dem in verschiedenen Türkisschattierungen schimmernden Indischen Ozean prägen sattgrüne Pinien- und Palmenhaine das Landschaftsbild - ein toller Anblick, den wir haben, als wir an der Insel endlich anlanden. Allerdings bleiben uns nur 90 Minuten Zeit, bevor es mit dem Katamaran zurück zum Ausgangspunkt geht. Das ist nicht so viel und so nutzen wir die Zeit für einen schönen Spaziergang am Strand und ein kurzes Bad im Meer, für noch mehr reicht leider die Zeit nicht. Ich bin schon etwas enttäuscht, denn ich hatte bei dem Ausflug definitiv mit mehr Standaufenthalt auf Iles aux Cerfs gerechnet!
Am frühen Abend sind wir zurück an Bord von AIDAblu. Knapp die Hälfte der Gäste sind neu und ab dieser Reise ist auch ein neuer Kapitän an Bord: Matteo Fava hat von David Rienecker übernommen, der in den wohlverdienten Urlaub geht. Wir lassen nach dem Abendessen im Belladonna den Tag in der heute sehr ruhigen Aidabar ausklingen. Über Whatsapp bedanken wir uns bei Raj Gopaul für den tollen Ausflug gestern, nicht ohne ein paar Kritikpunkte für die Katamarantour loszuwerden und freuen uns auf die Nordtour morgen mit ihm. Raj Gopaul antwortet etwas später: es tut ihm leid, aber dann müssten wir uns wohl für morgen jemanden anderes suchen. Wir können diese Aussage nicht ganz nachvollziehen, vielleicht hat er den Inhalt nicht richtig verstanden? Wir entscheiden uns, morgen die Inselhauptstadt alleine zu Fuß zu erkunden.