Kurz vor 08.00 Uhr macht die AIDABlu im nicht so schönen Industriehafen von Le Port auf der Insel La Reunion fest. Die Insel ist französisches Überseedepartment, somit befinden wir uns mitten im Indischen Ozean wieder in der EU, können mit Euro bezahlen und haben den gewohnten Handyempfang. Wir liegen hier bis morgen Abend, d.h. wir haben 2 volle Tage, die Insel zu entdecken, und das werden wir mit einem vorher von zu Hause gebuchten Mietwagen. Meine leichte Erkältung ist dank der Medikamente so gut wie weg, die Sonne strahlt vom Himmel und so fahren wir kurz nach dem Anlegen mit dem obligatorischen Hafenshuttle die knapp 1,5 km zum Hafenausgang. Dort wird der Reisepass kontrolliert und wir versorgen uns im Terminal mit Info- und Kartenmaterial in deutscher Sprache. Die Mietwagenstation in der Rue Jules Vernes ist nur 10 Minuten Fußweg entfernt und gegen 09.00 Uhr sind wir in unserem Citroen zur Inselumrundung abfahrbereit. Auf der in weiteren Teilen gut ausgebauten Schnellstraße führt uns der Weg Richtung Norden zur Vanilleplantage La Vanilleraie, wo wir natürlich Vanille kaufen und dann in die Inselmitte zum Talkessel von Salazie, der nur über eine einzige Straße zu erreichen ist. Dort besuchen wir Hell-Bourg, ein ehemaliger Kurort aus dem 19. Jahrhundert, der über schön restaurierte Kolonialhäuser verfügt. Ein Halt wert sind auch die  Voile de la Mariée, das sind mehrere Wasserfälle, die in langen Bahnen, teils vernebelt, aus der üppig grünen Natur herabfallen und an einen Brautschleier erinnern.

La Réunion ist vorwiegend eine Wanderinsel, es gibt relativ wenige Strände, die dann zumeist steinig sind und an denen sich spitze Korallen befinden oder an denen - insbesondere dann, wenn kein Riff der Küste vorgelagert ist - vor Haien gewarnt wird. Die Gefahr besteht nicht in der kleinen Bucht Anse de Cascades, bei der man außer einem kleinen Strand noch mehrere kleine Wasserfälle zu bewundern hat. Im Süden ist auch noch der Strand Grand Anse ein beliebtes Ausflugsziel. Hier machen wir Pause und genießen den weitläufigen Sandstrand mit seinen schattenspendenden Kokospalmen, bevor wir an der Südwestküste zurück nach Le Port fahren. Es ist schon dunkel, als wir nach gefahrenen 288(!) km das Auto am Hafen parken und dann den Shuttle zurück zur AIDAblu nehmen. Was für ein schöner erster Tag auf La Réunion, er war lang, aber wir haben viel gesehen und mit dem Auto ist man unabhängig und kann alles gut erreichen. Auch morgen an Tag 2 hier werden wir sehr früh in den Tag starten, denn wir haben uns etwas Bestimmtes vorgenommen.