Santa Cruz/Teneriffa

Nach einer Woche sind wir morgens um 05.00 Uhr zurück auf Teneriffa. Wir haben exakt den gleichen Liegeplatz und die "Ocean Majesty" wieder vor uns. Heute ist Passagierwechsel: 1.200 neue Gäste steigen zu. Wir als "Durchfahrer" brauchen abends nicht erneut an der Seenotrettungsübung teilnehmen, müssen aber wie alle anderen Gäste bis 21.00 Uhr zurück an Bord sein. 

Zuletzt waren wir auf Teneriffa auf der Weihnachts- und Silvesterreise 2018/2019 und kennen bereits einige der Sehenswürdigkeiten, wie den Teide, La Laguna oder das Ana-Gebirge schon. Aber es gibt noch so viel zu entdecken und daher haben wir erneut einen Mietwagen bei Cicar gebucht. Deren Station befindet sich im Hafen unweit vom Schiff und so starten wir gegen 09.00 Uhr mit einem Opel Mocca in den wieder sehr sonnigen Tag, um weitere Ecken der Insel zu entdecken.

Nach einer knappen Stunde Fahrtzeit erreichen wir Puerto de la Cruz. Die Stadt ist das touristische Zentrum an der Nordküste und liegt am Fuß des Orotava-Tals, im Hintergrund erhebt sich majestätisch der Teide. Obwohl wir es gerade mal 10.00 Uhr haben, sind freie Parkplätze in den Straßen bzw. in der Altstadt Mangelware, zum Glück finden wir einen Platz in der öffentlichen Parkgarage im Hotel Orotava. 

Unser Rundgang startet am kleinen Stadtstrand Playa de Martiánez, von dort folgen wir der quirligen und mit vielen Bäumen und Pflanzen verzierten Strandpromenade. Hier finden sich Restaurants, Cafés, Hotels und viele Geschäfte. Wir kommen vorbei an dem nach einem Entwurf von César Manrique erbauten Meerwasserschwimmbad Lago Martiánez, wo man in Lavapools baden kann und genießen die Aussicht von der Festungsanlage Santa Barbara. Nach dem kleinen Fischerhafen am Playa del Muelle beginnt die Altstadt. Wir bummeln durch kleine Gassen mit alten Häusern im kanarischen Stil und erreichen über die Calle Mequinez den auf einer Anhöhe liegenden kleinen Tempel El Penon del Fraile. Wenn man die wenigen Stufen hinaufgeht, hat man ebenfalls einen guten Rundumblick auf den Ort und das Meer. Zufällig kommen wir dann doch noch am riesigen und anscheinend kostenlosen Parkplatz El Muelle, den wir vorhin vergeblich gesucht hatten, vorbei. Auf dem Rückweg zum Auto entdecken wir noch den Plaza del Charco, einen wunderschöner Platz mit einem Brunnen in der Mitte und vielen Bänken zum Verweilen. 

Nach 2 Stunden in Puerto de la Cruz machen wir uns auf den 30 km langen Weg nach Masca, einem idyllischen Bergdorf im Nordwesten von Teneriffa. Bekannt ist der Ort als Ausgangspunkt für die (anstrengende) Wanderung durch die Masca-Schlucht Richtung Meer. Der Ort liegt etwas abgeschieden im Teno-Gebirge auf 800 Meter Höhe und ist nur über eine Serpentinenstraße zu erreichen. Von einem der Parkplätze an dieser Straße begnügen wir uns aus Zeitgründen mit einem kurzen Blick hinunter in das Tal und auf den kleinen Ort. Über Santiago de Teide fahren wir auf einer kleinen, aber gut ausgebauten Straße hinunter nach Los Gigantes mit seiner spektakuläre Steilküste Acantilados de los Gigantes. Einen Ort weiter, in Puerto de Santiago, haben wir uns nun eine Pause verdient. Im Restaurant Casa Pedro gibt es landestypische Tapas - und das bei bestem Wetter auf der Sonnenterrasse mit direktem Meerblick.

Eigentlich wollen wir noch den beiden bekannten Urlaubsorten Las Americas und Los Christianos einen kurzen Besuch abstatten und uns die langen Sandstrände ansehen. Doch noch vor der Abfahrt zum ersten Ort staut sich der Verkehr und daher fahren wir einen kleinen Umweg ins Landesinnere und später wieder zurück auf die gut ausgebaute Schnellstraße in Richtung Santa Cruz. Ein Punkt steht aber noch auf unserer Liste, und zwar der Besuch der Aleo Vera-Farm in Guimar, 30 Kilometer vor Santa Cruz. Hier wachsen auf einer riesigen Finca mehr als 7.000 Aloe Vera-Pflanzen und im Verkaufsladen kann man die verschiedensten Produkte erwerben. Für eine Führung durch die Farm sind wir heute zu spät dran, aber ich kaufe gleich 2 Packungen des zu 99% aus Aleo Vera bestehendes Gels, in der Hoffnung, es hilft gegen die Entzündung in meiner Hand. 

Gegen 17.30 Uhr sind wir zurück in Santa Cruz. Wir machen noch einen kurzen Stop am Auditorio de Teneriffe, der Kongress- und Konzerthalle der Stadt direkt an der Hauptstraße. Das Bauwerk des Architekten Santiago Calavatra wurde 2003 eröffnet und ist eines der Wahrzeichen der Insel. Ich finde es wirklich gelungen und kann verstehen, das es aufgrund des freischwebenden Segels über dem weißen Hauptgebäude schon oft mit einer Welle oder einem Segelboot verglichen wurde. Nach 220 Tagekilometern und mehr als 9 Stunden Rundfahrt über die Insel, sind wir froh, endlich wieder zurück an Bord der Mein Schiff Herz zu sein. 

Beim Abendessen im Bistro La Vela kommen wir bei leckerem Thunfisch mit einem Ehepaar aus Bremen ins Gespräch, die gerade angereist sind. Alle Neuankömmlinge erkennt man auch an der Farbe der Bordkarte, denn die ist diese Woche blau. Während die nun alle zur Seenotrettungsübung müssen, sichern wir uns einen Platz und einen Prosecco Aperol auf der Terrasse der Außenalsterbar und genießen einen letzten Blick auf Teneriffa. Dazu gibt es Musik von Duo Mio aus Südafrika, die wunderbar zusammen harmonieren.

Und dann pünktlich um 23.00 Uhr - kein Flieger hatte Verspätung - legen wir mit der Auslaufmusik "Große Freiheit" von der Pier auf Teneriffa ab, hinaus auf den Atlantik Richtung Norden. Teil 2 der Reise hat begonnen, wieder liegen zwei Tage auf See vor uns und wieder ist die Nacht eine Stunde länger.

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