Erneut werden wir von der Sonne geweckt und um 06.45 Uhr sehen wir bereits unser nächstes Ziel Esztergom mit der mächtigen Basilika Mariä Himmelfahrt auf dem Felsvorsprung direkt über der Donau vor uns. Der Ort ist Sitz des Erzbischofs und Zentrum der katholischen Kirche in Ungarn. Die Basilika ist mit 118 Metern Länge und 48 Metern Breite Ungarns größte Kirche, in der bis zu 8000 Gläubige Platz finden, und sieht schon von der Wasserseite sehr imposant aus. Wir haben in der Grenzstadt (die Donau bildet die Grenze zur Slowakei auf der anderen Uferseite) mit ihren 30.000 Einwohnern nur einen kurzen Aufenthalt bis 10.30 Uhr und somit geht es für uns früh um 07.40 Uhr von Bord. Der Weg ist gut beschildert, es geht über eine kleine Brücke vorbei an der großen Wasserstädtischen Kirche hinein in die Gassen dieser beschaulichen Kleinstadt. Viel los ist so früh noch nicht, aber das wird sich später ändern, denn die Amelia von Phönix legt gerade an. Nach knapp 20 Minuten stehen wir dann direkt vor der Kirche. Leider ist die Hälfte der 24 Säulen am Haupteingang, die je 19 Meter hoch sind, aufgrund von Bauarbeiten eingerüstet. Dennoch ist es ein toller Anblick, die Basilika gilt ja auch als eines der schönste Renaissancebauwerke Ungarns.
Wir betreten die Kirche durch einen Seiteneingang. Durch die 100 Meter hoch aufragende Mittelkuppel (Durchmesser: 35 Meter!) fällt Licht hinein und wir haben einen direkten Blick auf das Altarbild (siehe Bild). Es ist auf Leinwand gemalt und das größte seiner Art weltweit. Für den Besuch der weiteren Kostbarkeiten im Inneren, z.B. der Schatzkammer oder auch den Aufstieg zu Kuppel bleibt aufgrund der kurzen Liegezeit nicht mehr ausreichend Zeit. Vom Außenbereich des Basilika hat man einen tollen Blick auf die Donau und das unterhalb des Burgbergs liegende Viertel Wasserstadt. Direkt neben dem Dom liegt der Königspalast aus dem 10. Jh., im Süden und Westen sind noch Wehranlagen erkennbar.
Wir lassen uns durch die kleinen und teilweise wirklich schmalen Gassen treiben, haben einen weiteren schönen Rundumblick vom St. Thomas Hill und landen dann in der mit vielen Blumenkörben geschmückten Fußgängerzone. Diese führt uns zum im Rokokostil erbauten Rathaus mit Balkon und Arkaden. Der Ort gibt außer der Basilika wirklich etwas her, das hätte ich gar nicht gedacht. Wir müssen uns ein wenig beeilen, denn zum Abschluss geht es noch zur Rundkirche St. Anna, die zwischen 1828 und 1837 entstanden ist. Hier reicht uns der Blick von außen und über die Promenande Kis-Duna geht es schnellen Schrittes wieder zurück zu unserem Schiff. Nach 7 km Fußmarsch sind wir rechtzeitig vor dem Ablegen wieder an Bord. Wir haben übrigens unseren Spaziergang aufgezeichnet, mehr dazu hier.
Auf geht es bei bestem Sonnenwetter weiter Richtung Budapest, wo wir in ein paar Stunden am frühen Nachmittag anlegen werden. Die Zeit bis dahin wird mit Sonnen auf dem Oberdeck und einem kleinem Mittagessen überbrückt.