Bereits um kurz nach 10 Uhr, und damit 2 Stunden früher, erreichen wir den Schiffsanleger der slovakischen Hauptstadt Bratislava. Sie ist die jüngste Hauptstadt Europas, hat 450.000 Einwohner und liegt 5 km von Österreich sowie nur 20 km von Ungarn entfernt. Auch diesmal haben wir Glück, denn wie bei allen anderen Orten vorher auch, liegen wir mit unserer Kabine zur Wasserseite und haben somit einen Blick direkt auf die Brücke des Slowakischen Nationalaufstandes, heute auch Neue Brücke genannt. Das markanteste an dieser Donaubrücke ist, dass sich ganz oben in einem Pfeiler in 80 Meter ein Restaurant und eine Aussichtsplattform befindet. Auch am Abend ist die Brücke mit ihrer Beleuchtung sehr sehenswert, das Schauspiel haben wir ja schon auf unserem Hinweg gesehen. Das Wetter ist heute nicht ganz so sonnig, aber es soll bei 22 Grad noch ein wenig aufklaren. Wenigstens hat der Regen schon einmal aufgehört. Am Anleger in Bratislava sind wir nicht ganz alleine, denn die Amelia von Phoenix ist auch da.
Mittags sind wir zu einem dreistündigen Rundgang durch die Altstadt mit Pavel, einem sehr gut Deutsch sprechenden Guide, verabredet. Von der A-Rosa Mia ist es nur ein kleiner Fußweg und schon sind wir in der Innenstadt. Hier ist wirklich überall Fußgängerzone und damit kein Autoverkehr. Auch Bratislava hatr wunderschöne alte Häuser, große und kleine Gassen mit Cafés, alte prächtige Palais, Restaurants und schöne Plätze vorzuweisen. Fast wie in Wien oder Budapest - jedoch um einiges kleiner. Auch hier ist das Abstand halten kein Problem, Touristenströme halten sich in Grenzen. Somit können wir einen uneingeschränkten Blick auf die erste Sehenswürdigkeit, dem Cumil (s. Bild) genießen. Er schaut grinsend aus der Kanalisation zu den Passanten hinauf und zu normalen Saisonzeiten wartet man auch durchaus eine Stunde, um ein Bild machen zu können. Pavel führt uns weiter, über den Hauptplatz mit Brunnen und Rathaus, geht es hinein in die Gassen. Wir kommen vorbei an einem Winterpalais, einem Franziskanerkloster und stehen dann vor dem Michaelistor, das einzig erhaltene Tor der mittelalterlichen Stadtbefestigung. Von seinem Turm kann man die Aussicht auf die Stadt genießen, wir verzichten aus Zeitgründen darauf. Kurze Zeit später stehen wir vor dem gewaltigen Martinsdom, auf seiner Turmspitze in 85 Metern Höhe sitzt eine vergoldete, 150 Kilo schwere Kopie der Stephanskrone als Erinnerung an glorreiche Zeiten. Uns fallen immer wieder vergoldete kleine Bodenplatten aus Messing in Form einer Königskrone auf und Pavel erklärt uns, dass diese den Krönungsweg der Könige vom Dom zum Krönungshügel nachzeichnen.
Auf einem Hügel 80 Meter oberhalb der Donau erhebt sich das Wahrzeichen der Stadt, die Burg von Bratislava (s. Bild), die Sitz der ungarischen Könige war. Aufgrund seiner Silhouette wird sie umgangssprachlich oft "der umgedrehte Tisch" genannt. Der Weg hier hinauf lohnt schon allein wegen der fantastischen Aussicht auf Donau, Neue Brücke und die Stadt. Allerdings sieht man auch auf der anderen Uferseite die größte Plattenbausiedlung Europas mit über 40.000 Wohnungen, ein nicht so schöner Anblick. Dagegen lohnt ein Blick in den neben der Burg befindlichen neu angelegten Barockgarten, von hier gelangt man über Treppen auch wieder hinunter in die Altstadt. Viel zu schnell ist auch dieser Ausflug zu Ende. Wer unsere Route mit Pavel, den wir ebenfalls uneingeschränkt als Fremdenführer weiterempfehlen können, im Detail nachschauen möchte, findet sie hier. Bevor es zurück zur A-Rosa Mia geht, genießen wir im alteingesessenen Café Mayer (gegründet 1873) direkt am Hauptplatz, Cappucchino und ein Stück Kuchen. Um 17.00 Uhr heißt es Auslaufen und Abschied nehmen von dieser ebenfalls sehr schönen wie interessanten kleinen Hauptstadt. Wir verlassen die Slovakei, es geht zurück nach Österreich.