Unsere Reise nach Passau startet vormittags ab Hannover mit dem ICE Donauwalzer (passt ja!), der uns ohne Umsteigen in 5 Stunden ans Ziel bringt. Wir können es uns in der 1. Klasse an einem Vierertisch am Fenster gemütlich machen, der Zug ist vielleicht halbvoll, den Abstand kann man somit gut einhalten. Während der ganzen Fahrt ist die Maske zu tragen, ich habe dafür Gott sei Dank eine atmungsaktive Stoffmaske gewählt - eine gute Entscheidung bei der langen Fahrt.
In Passau erwarten uns blauer Himmel, Sonne und heiße 30 Grad. Unser Hotel "Passauer Wolf" liegt direkt in der Altstadt und ist vom Bahnhof aus zu Fuß in einer guten Viertelstunde zu erreichen. Nach dem Einchecken geht es kurze Zeit später schon wieder los, denn wir wollen die uns noch unbekannte "Drei-Flüsse-Stadt" entdecken.
Die barocke Altstadt mit den kleinen Gassen und hübschen Häusern gefällt mir auf Anhieb sehr. Im Dom St. Stephan bewundern wir die mit knapp 18.000 Pfeifen größte Domorgel der Welt. Am Rathaus sieht man eindrucksvoll die Markierungen der Hochwasserstände: beim letzten Hochwasser im Juni 2013 stand das Wasser hier bis in den 2. Stock! Vom Residenzplatz mit dem schönen Wittelbacherbrunnen spazieren wir zur Innpromenade und dort bis zum Ende, wo die Donau, der Inn sowie die deutlich kleinere Ilz zusammenfließen. Diesen Anblick kann man auch von oben genießen und zwar von der Veste Oberhaus. Das ist die 1219 gegründete Burg oberhalb von Passau, die zu den größten und mächtigsten Burganlagen Europas gehört. Über den Ludwigsteig geht es in einer knappen Viertelstunde immer bergauf, bis wir das Burggelände erreichen. Doch leider hat der Aussichtsturm aufgrund von Corona eingeschränkte Öffnungszeiten und ist am späten Nachmittag bereits geschlossen. Also keine Aussicht auf den Zusammenfluss der Flüsse von oben - schade. Aber von der Aussichtsterrasse des geöffneten Restaurants ein Stück weiter genießen wir die schöne Aussicht auf Donau, Inn und die Altstadt von Passau. Der Aufstieg hat sich also doch gelohnt!
Auf der Suche nach einem Restaurant zum Abendessen entdecken wir zufällig die Heilig-Geist-Stiftschenke in der Altstadt, einer der bekanntesten Wirtshäuser der Stadt mit mehr als 650-jähriger Geschichte. Wir finden einen überdachten Platz (bei dem später einsetzenden Regen eine gute Wahl!) im Biergarten und genießen leckeres Essen und den eigenen Stiftswein. So kann der Urlaub starten...