Heraklion Abreise

Gegen 06.00 Uhr werden wir durch das Anlegemanöver im Hafen von Heraklion aufgeweckt. Auch die Abreise gestaltet sich in diesen Zeiten etwas anders als sonst: Bis mittags müssen alle Passagiere das Schiff verlassen haben, damit eine komplette Grundreinigung stattfinden kann und danach neue Gäste an Bord dürfen. Um nicht einfach auf dem Schiff herumzusitzen, haben wir daher einen Landausflug mit Ende am Flughafen gebucht. So sieht man noch ein paar Ecken von Kreta und ein Lunchpaket mit Wasser, belegtem Brötchen und etwas Süßem ist auch noch mit drin.  

Die Koffer nehmen wir selber von Bord zum Bus und um 08.20 Uhr geht es mit Reiseleiter Vangelis und insgesamt 16 Personen zum ersten Stopp nach Knossos, der wichtigsten archäologischen Ausgrabungsstätte auf der Insel. Wir bekommen jeder ein Audiogerät und dann startet unsere Führung durch die Reste des minoischen Palastes von Königs Milos. Vangelis erklärt anschaulich, was hier früher als gestanden hat und zeigt immer wieder Bilder aus einem Buch, damit wir uns das ungefähr auch vorstellen können. Wir sehen Reste gewaltiger Säulen, bunte Fresken, den Thronsaal mit dem Thron des Königs sowie den Baderaum der Königin.

Nach 90 Minuten endet eine sehr interessante Führung und wir fahren weiter nach Arolithos im Inselinneren. Hier wurde ein altes kretischen Dorf nachgebaut und zwei originalgetreu eingerichtete Häuser im Stil ländlicher Behausungen des 19. Jahrhunderts kann man besichtigen. Wir gehen durch kleine schmale Gassen mit Kopfsteinpflaster und bunten Häusern und in einer Taverne bekommen wir einen kretischen Snackteller mit Tomaten, Käse und Oliven aus eigenem Anbau. Die Taverne vermietet Zimmer und zur Anlage gehört auch ein Pool mit Terrasse. Von dort haben wir einen schönen Ausblick auf die Berghänge der Insel. 

Zum Abschluss unseres Ausflugs machen wir einen Spaziergang durch die Altstadt von Heraklion. Sie unterstand über 450 Jahre - zwischen 1206 und 1669 - den Venezianern. Im venezianischen Zentrum zeigt uns unser Reiseführer die Loggia aus dem 17. Jahrhundert im Stil der Renaissance, die Agios-Titos-Kirche, die ursprünglich als Moschee errichtet wurde sowie den Morosinibrunnen, auch Löwenbrunnen (s. Foto) genannt, von 1628. Mir gefällt dieser Teil von Heraklion auf den ersten Blick gut, hier ist auch auf einem Sonntag mittag sehr viel los, denn viele Einheimische - weniger Touristen - sitzen in den zahlreichen Tavernen, an denen wir vorbeikommen, beim Mittagessen. Auch zum Shoppen gäb es mit vielen kleinen und größeren Geschäften genügend Möglichkeiten. Wenn die Zeiten sich irgendwann einmal normalisiert haben und man wieder auf Landausflügen individuell unterwegs sein darf, muss ich hier noch einmal her und die Stadt weiter entdecken.

2,5 Stunden vor unserem geplanten Abflug endet dann dieser letzte Ausflug am Flughafen Heraklion. Der kleine Flughafen ist bereits beim Check-in sehr voll, auch hier besteht Maskenpflicht im ganzen Gebäude. Wir checken ohne Probleme ein, der Rückflug geht wieder über München nach Hannover und wieder haben wir XL-Sitzplätze in Reihe 16 vorher gebucht. Hektisch wird es kurz vor dem Boarding: wir merken rechtzeitig - wie auch ein anderes Ehepaar - dass unsere Koffer nach München fliegen sollen und nicht nach Hannover. Dabei hat mich die Dame am Schalter 2 x gefragt, ob wir bis München oder bis Hannover fliegen. Unser Koffer werden umgepackt und wir erhalten einen neuen Nachweis mit dem Barcode für unser Gepäck, auf dem nun Hannover steht. Auch beim Rückflug gab es also die gleichen Probleme, wie auf dem Hinflug, weil es einfach nicht möglich war von Hannover durchgehend bis Heraklion und umgekehrt Sitzplätze zu buchen. Und wenn der Sitzplatz nur bis München gebucht ist, fliegen die Koffer auch nur bis München…..

Trotzdem hebt unser TUIFly-Flieger pünktlich um 15.20 Uhr ab und wir sehen die Mein Schiff 6 ein letztes Mal im Hafen direkt unter uns liegen. Der Flug verläuft ruhig, nach der Zwischenlandung in München landen wir gegen 19 Uhr Ortszeit in Hannover-Langenhagen bei Sonne und 23 Grad - hier ist es tatsächlich genauso warm wie in Griechenland. Unsere Koffer finden sich wirklich auf dem Kofferband und schnell geht es mit dem vorab bestellten Shuttle nach Hause. Leider bemerke ich erst dort, dass mein Koffer eine Delle hat und eine der Rollen stark eingedrückt ist. Aber wenigstens hatten wir unsere Koffer - einige Passagiere sind in Hannover ohne Gepäck nach Hause gegangen!

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