Heute ist viel los im Hafen von Piräus, dem Tor nach Athen, denn außer uns kommen noch:
Celebrity Silhoutte, Norwegian Jade, Costa neoClassica, Noordam und MSC Opera, d.h. es sind mal eben so an die 11.000 Passagiere im Hafen. Kein Wunder, dass Piräus der größte Passagierhafen in Europa und der drittgrößte in der Welt ist!
Deshalb wollen wir auch früh von Bord, um auf eigene Faust Athen zu entdecken.
Athen (656.000 Einwohner) ist seit der Jungsteinzeit besiedelt. Ihre Blüte erlebte sie in der klassischen Zeit des antiken Griechenlands, aus der viele Bauwerke stammen. Im Goldenen Zeitalter (5 Jh. v. Chr.) ließ Perikles die Akropolis neu bebauen. Seit 1987 ist sie UNESCO-Welterbe, seit 1990 gilt dies auch für das Kloster Dáphni. Bedeutung erlangte Athen erst wieder 1834 als Hauptstadt des neu gegründeten Griechischen Königreichs wurde.
Um 04.45 Uhr (!) klingelt der Wecker, rechtzeitig zum Einlaufen in den Hafen. Nach einem kurzen Frühstück in der Backstube sind wir um 06.40 Uhr die Ersten, die von Bord gehen. Wir finden die Haltestelle des Schnellbuses X80 direkt an der Straße, Der Bus kommt mit 10-minütiger Verspätung und bringt uns in 20 Minuten zur Haltestelle unterhalb der Akropolis. Die Kosten für ein Tagesticket, mit dem man alle Öffis nehmen kann, betragen 4,- Euro und können direkt beim Fahrer gekauft werden. Das ist übrigens auch ein ganz Netter gewesen, er hat uns genau gezeigt, wo was ab der Haltestelle zu erreichen ist und uns auch noch einen Stadtplan gegeben – toller Service.
Durch die Fußgängerzone erreichen wir den Westeingang der Akropolis, 10 Minuten vor der Öffnung ist auch noch nicht viel los - es lohnt sich also, früh dazu sein, so kann man die Akropolis im
Sonnenaufgang und ohne viele Menschen genießen. Das bekannteste Bauwerk Griechenlands und Wahrzeichen von Athen gilt als bedeutendstes antikes Bauwerk der westlichen Welt. Das imposante
Eingangstor bilden di Propyläen, die zwischen 437 und 433 v. Chr. erbaut wurden. Der Parthenon, Tempel der jungfräulichen Athene, ist m it senen 46 dorischen Säulen das größte Bauwerk der
Akropolis. Wir genießen den Anblick - schaut schon sehr erhaben und gut erhalten aus. Außerdem haben wir hier noch einen beeindruckenden Panoramablick über Athen und können ganz am Horizont sogar
unseren Liegeplatz in Piräus erahnen.
Unsere Tour führt uns weiter über die Antike Agora, vorbei am Ares-Tempel (Foto links), dem Agora-Museum und der kleinen Kirche Apostoli. Wir schauen uns die Überreste des Hadriansbogen un der Hadriansbibliothek an. Leider ist der Turm der Winde mit Planen eingehüllt, so dass wir auf eine Besteigung verzichten. Schade, denn der 12 m hohe, achteckige Turm ist das besterhaltendste antike Bauwerk der Stadt. Reliefdarstellungen der acht Windgötter zieren die Mauer dieses ehemaligen Wasserturms, der im 1. Jh. v Chr. gebaut wurde.
Die Pause genießen wir im netten Altstadtviertel Anafiotika bei einem Cappuccino und Baklava (irre süß!) im Cafe Mitropoli.
Zufällig sind wir genau um 11.00 Uhr vor dem Parlamentsgebäude am Syntagma-Platz und werden Zeuge des täglichen Wachwechsels. Inzwischen ist es auch schön warm geworden und die Sonne scheint vom fast wolkenlosen Himmel.
Wir nehmen den direkten, aber steilen Weg hinauf zum Lykavittos, dem 277 Meter hochen Hausberg Athens. Hier hat man eine tolle Aussicht auf ganz Athen und die Akropolis sieht von hier echt klein aus. Runter nehmen wir dann aber doch die Seilbahn durch den Tunnel, allerdings lohnen sich die 4,- Euro/Person für die kurze Fahrt nicht, schont aber die Beine.
Durch den Nationalgarten und am Präsidentenpalast, der sich in einer der teuersten Europas (Idouro Attiko) befindet, vorbei, gelangen wird zum Panathinaiko-Stadion, wo die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit im Jahre 1896 stattfanden. Die Tartanbahn ist ganz schwarz und am Ende steht noch ein Siegertreppchen, hier muss man natürlich ein Foto machen. Andreas läuft zudem noch locker eine Stadionrunde (400 m).
Nächste Stopp ist dann beim Zeus-Tempel, deren Reste ich aber nur von außen bewundern kann, denn ich finde meine Akropolis-Eintrittskarte, mit der ich hier kostenlos Eintritt habe, nicht mehr.
Im Stadtviertel Plaka bestellen wir uns in der alten Taverne Psaras ein kleine Mittagessen mit Zaziki, Calamari, griechischen Salat und Spinat in Blätterteig. Man sitzt gut unter alten Bäumen in der terrassenförmig angelegten Taverne. Lecker ist es und teuer finde ich es auch nicht, da hatte ich aufgrund der Krise ganz andere Vorstellungen.
Mit der sehr schnellen Metro geht es dann von Monastiraki nach Piräus zurück. Von der Haltestelle laufen wir in knapp 20 Minuten zum Terminal. So langsam sind wir auch etwas müde geworden, es ist nun auch schon 16.30 Uhr. Der Check-in im Cruiseterminal ist chaotisch, denn viele, viele Leute wollen wieder zurück auf ihr Schiff.
Zum Abendessen gehts heute zu GOSCH Sylt, und zwar in den à la carte-Bereich, wo man am Platz bedient wird. Vorweg nehmen wir einen Salat mit Krabben bzw. Makame-Salat, danach den Liebesteller (=Krabben mit Spiegelei auf Brot). Dessert müssen wir auch probieren: Milchreis für mich und Creme brulé für den Herrn.
Dazu genießen wir den Rotwein, denn hier gibt es den leckeren Montepulciano, der leider im Atlantik Klassik nicht auf der Karte steht (das werde ich im Fragebogen am Ende der Reise als
Verbesserung notieren!).