Monaco = Fürstentum, Ort der Schönen und Reichen, Charlene und Albert, das fällt mir zunächst einmal dazu ein. Die Geschichte zeigt: das Fürstentum Monaco besteht seit 1215 und ist nach dem Vatikan der zweitkleinste Staat der Welt. Aufgrund seiner geringen Ausdehnung besitzt Monaco mit seinen rund 33.000 Einwohnern die größte Einwohnerdichte aller Staaten weltweit. Und: Der Staat rühmt sich dafür, keine direkten Steuern von Privatpersonen, die ihren Wohnsitz in Monaco haben, zu erheben.
Wieder werden wir kurz vor dem Anlegen gegen 06.45 Uhr wach. Da wir heute hier das einzige Kreuzfahrtschiff sind, legen wir direkt
am Quai Rainier III, unterhalb des sog. Fürstenfelsens an. Das sieht schon irre aus, so ein großes Schiff am Ende des Hafen-
beckes, wo sich Yachten aller Größen sowie Segelboote tummeln. Am Pier neben uns liegt die ONA, eine der größten Mega-Jachten der Welt, gebaut bei Lürssen in Bremen, natürlich mit Helilandeplatz, viel Personal und einen Whirlpool an Deck. Monaco wird heute zu Fuß erkundet, dabei wollen wir uns weitestgehend an einem Bericht aus dem Forum halten. Gegen 09.45 Uhr gehen wir von Bord, es ist leicht windig, die Sonne strahlt und es sind 20 Grad vorhergesagt. Nach Info der netten Damen im Hafen findet heute erstmals seit einem Monat wieder die Wachablösung vorm Palast (immer 5 vor 12) statt. Gut ist auch noch zu wissen, dass das Kasino wegen Renovierungsarbeiten erst ab 14 Uhr offen hat.
Nach dem Verlassen des Schiffes halten wir uns links (Chemin de Pecheurs). Um nicht den Fürstenfelsen zu Fuß hinauf zu laufen, nehmen wir den Fußweg an den Klippen entlang und haben hier die ersten wunderschönen Blicke auf das Meer. Wir folgen der Beschilderung und kommen zum Nebeneingang eines Parkhauses. Hier nehmen wir erst die Rolltreppe, dann den Aufzug und stehen direkt am Ozeanographischen Museum. Wir durchquerenden den wunderschönen Park Jardins St. Martins mit vielen fotogenen Skulpturen und mehreren Aussichtspunkten. Und stehen dann auch gleich vor der Kathedrale von Monaco, sehr schön von außen und von innen, beim Rundgang kommt man an den Grabstätten der früheren Grimaldis und natürlich auch von Gracia Patricia und Rainier III vorbei.
Weiter geht unsere Entdeckungstour durch die kleinen Gassen der Altstadt und kurze Zeit später stehen wir direkt vor dem Palais Princier, dem Fürstenpalast. Eine Innenbesichtigung ist leider erst wieder im April 2017 möglich, da es bis zur Wachablösung noch über 1 Std. Zeit ist, bummeln wir durch die kleinen Gassen und machen von diversen Aussichtspunkten rechts und links vom
Palast Fotos Richtung Port Hercule einerseits und Fontvielle Port andererseits, hier kann man sehr gut das Stadion von AS Monaco sehen. Wir entscheiden uns gegen die Wachablösung und verlassen den Fürstenfelsen über den Place d'Armes, wo gerade Markt ist. Nach ein paar Metern Rue Garibaldi biegen wir rechts in die Rue Princess-Caroline hinunter zum Hafenbecken und Boulevard Albert I., dem wir nach links folgen. Zunächst befinden wir uns mitten auf einem Jahrmarkt und unsere Taschen werden kontrolliert. Kurze Zeit später stehen wir direkt auf der Formel-1-Strecke. Nach der bekannten Rechtskurve Sainte Devote geht die leicht ansteigende Straße nun in die Avenue d’Ostende über. Wie nehmen die rechte Straßenseite und haben wieder schöne Ausblicke auf den Hafen mit seinen Yachten und natürlich auch auf die Mein Schiff 5 gegenüber. Oben auf dem Hügel liegen dann geballt direkt nebeneinander das 1863 eröffnete Casino, Place du Casino, Cafe de Paris, Hotel de Paris und Jardin du Casino, wir sehen allerlei Luxusschlitten, aber die Menschenmassen halten sich zum Glück in Grenzen.
Am Fairmont-Hotel an der Avenue des Spélugues bewundern wir dann die Loews-Haarnadelkurve (die langsamste Kurve einer Formel1-Strecke weltweit). Markierungen und Reifenspuren sind sehr gut zu erkennen. Gleich unterhalb des Hotels liegt dann der ebenfalls berühmte Fairmont-Tunnel, auch hier rasen ja die Piloten lang. Den lassen wir aber zunächst links liegen, denn wir wollen noch in den Japanischen Garten - eine wunderschöne grüne Ruheoase mitten in der Stadt. Verlässt man ihn durch den hinteren Ausgang, erreicht man die Champions Promenade, wo in den letzten Jahren etliche berühmte Fußballer, wie z.B. Ronaldo, ihre Hand- oder Fuß-Abdrücke hinterlassen haben.
Über den Boulevard Luois III schlendern wir an der Hafenpromenade Quai des Etats-Uni vorbei an Yacht-Club, Restaurants und sich hoch auftürmenden Luxusappartements gemütlich Richtung Schiff zurück. Man hätte auch die kleine Hafenfähre für 2 Euro direkt bis kurz vor's Schiff nehmen können, aber wir genießen lieber die frische Luft bei dem schönen Wetter. Ein toller Stadtrundgang mit knapp 10 km Länge und vielen Eindrücken - Geld spielt hier nur eine untergeordnete Rolle, es liegt ein Vermögen im Hafenbecken und ebensoviel Luxus ist auf der Strasse anzutreffen - endet dann um 14.45 Uhr. Ich habe hier übrigens nur 0,50 Cent für die Toilettenbenutzung gelassen und mein sonstiges Geld schön zusammengehalten
Architektonisch ist Monte Carlo absolut kein Highlight, eher hässlich, weil in den Hang gebaut und die 30 Stockwerke nach oben auch nicht schön aussehen. Es ist zwar einiges in der Stadt an Touris unterwegs gewesen, aber man merkt auch die Nebensaion. Ganz klar ist für mich aber auch: ich möchte weder im Sommer noch zum Formel-1-Rennen hier sein, das wäre mir zu voll!
Trotz reichlicher Bewegung gehe ich noch auf den Crosstrainer mit Blick auf das Meer, ich muss allerdings 10 Minuten warten, bis einer frei wird, die Idee hatten auch noch andere. Vielleicht hätte ich mich doch unserem Kapitän anschließen sollen, den begegneten wir bei der Rückkehr zum Schiff nämlich auf seiner Jogging-Runde durch die Stadt. Macht er immer da, wo es in den Orten möglich ist, verrät er uns später.
Zum Auslaufen um 18.00 Uhr sind wir natürlich wo? Genau mit einem Champagner rosé auf dem Außendeck der X-Lounge, danach genießen wir dort (allerdings drinnen) auch unser Abendessen. Eigentlich wollten wir ja ins Surf & Turf, aber hier ist es einfach gemütlicher. Nach dem Essen klönen wir erneut mit Rolf und Carola und tauschen uns über unsere Erlebnisse aus. Da wir gegen 22 Uhr dann mal aus der X-Lounge müssen, setzen wir das nette Gespräche bei einem Absacker in der Lumas-Bar fort.