Im Golf von La Spezia, einem der sichersten Naturhäfen weltweit, liegt die gleichnamige Hafenstadt, die nach der Hauptstadt Genua die wichtigste Stadt der Region Ligurien ist. La Spezia hat rund 100.000 Einwohner und beherbergt heutzutage einen bedeutenden Handels- und Fährhafen sowie einen der wichtigsten Marinestützpunkte Italiens.
Das Stadtbild wird als sehr grün und freundlich beschrieben. Am Hafen gibt es wunderschöne, großflächigen Parkanlagen mit Palmen, Oleander und seltenen Zierpflanzen. Ein Teil der Altstadt und das Militärgebiet Arsenal befindet sich auf einem ebenen Streifen. Die meisten Stadtteile gehen bereits in die Hügellandschaft der Umgebung über. Die Parks wurden in Napoletanischer Zeit angelegt und verwandeln so die Stadt in ein Schmuckkästchen.
La Spezia ist meist Ausgangspunkt für Touren in die nahe gelegene Toskana (z.B. Pisa) oder in die Dörfer der Cinqueterre. Unser Plan sah eigentlich so aus: von La Spezia mit dem Boot nach Portovenere rüberfahren, das dauert eine knappe Dreiviertelstunde. Der Fischerort ist ein bekannter Urlaubsort und soll sehr schön sein. Zurück wollen wir mit dem Bus Nr. 11 und uns dann noch die Stadt anschauen. Um 17.00 Uhr haben wir dann noch eine Einladung zur Brückenführung.
Beim Frühstück in der X-Lounge erfahren wir von Rolf und Carola, dass es ganz einfach ist, mit dem Zug die 5 Dörfer der Cinqueterre zu erkunden, da gibt es ein Ticket für, und die Züge fahren sehr oft, zudem liegen die Orte nicht weit auseinander. Die bunten Häuser der Cinque Terre, der 5 Dörfer, gehören zum UNESCO-Weltkuturerbe und zu dem bekanntesten Sehenswürdigkeiten hier in der Region La Spezia. Der Küstenstreifen beheimatet fünf malerische Dörfer, eingebettet in kleine, felsige Buchten.
OK, Planänderung, das hört sich gut an.
Mit dem Shuttlebus geht es wieder raus zum Eingang des Cruiseterminals, dort können wir auch bereits
das Zugticket (16 Euro/Person) kaufen und bekommen einen detaillierten Fahrplan. Ein kurzer Fußweg bis zur Kathedrale, im Tabacci-Laden die Bustickets gekauft, und dann in die Bus-Linie 3 zum Stazione (Bahnhof). Hier müssen wir die Zugtickets entwerten und schon sitzen wir um 09.55 Uhr im Zug. Draußen strahlt die Sonne von einem wolkenlosen Himmel, für heute sind mehr als 20 Grad angesagt.
Wir beschließen, erst zum letzten Ort der Cinqueterre zu fahren und uns dann Ort für Ort Richtung La Spezia "vorzuarbeiten".
Also starten wir nach ca. 30 Minuten Zugfahrt in Monterosso. Der Ort gefällt mir gleich, es gibt eine nette Strandpromenade zum Flanieren, davor einen langen Sandstrand. Und um die Ecke erstreckt sich das Centre storico, die Altstadt mit ganz vielen
kleinen Gassen. Nach oben viel grüne Hänge mit teilweise Weinanbau und vorne raus hat man den Blick aufs blaue Wasser. Wir steigen wieder in den Zug und keine 5 Minuten später in Vernazza wieder aus. Der Ort wird von den Ruinen des “Castrum” überragt, eine Reihe von mittelalterlichen Befestigungsmauern, die auf das 11. Jahrhundert zurückgehen, mit einer Burg und einem Rundturm. Die Ortschaft besteht aus Häuserreihen, die nur durch eine fast senkrechte Hauptstraße getrennt sind, mit steilen Treppen. Wir bummeln ein wenig bis zum kleinen Hafen unten, wo nun zur Mittagszeit viel los ist und gehen den Rundweg am Hang wieder zurück. Unterwegs gibt es auch ein lecker Eis für uns.
Der nächste Ort Corniglia ist ein Bergdorf und hat als einziger keinen Zugang zum Meer. Vom Bahnhof erreichen wir über viele, viele Treppenstufen den hübschen Ort, zwischendurch immer wieder tolle Ausblicke über die Bucht. Der Ortskern oben besteht aus vielen engen Gassen mit kleinen Bars, Geschäften und immer wieder Aussichtspunkten. Wunderschön! Wir machen Pause bei Cappucci, Limoncino (Zitronenlikör, eine Spezialität hier) und Bruschetta in der Bar Pane e Vini an einem kleinen Dorfplatz. Ein Bus fährt uns runter zum Bahnhof, das erspart uns die Treppen nach unten und dann erwischen wir noch den verspäteten Zug mit nächsten Halt in Manarola, dem Künstlerdorf. Als Ortsteil von Riomaggiore ist Manarola ein städtebauliches Schmuckstück, reich mit typischen Turmhäusern im Genueser Stil. Auch hier viel los in den kleinen Gassen. Der letzte Ort der 5 Dörfer ist dann ist der größte: Riomaggiore. Hier ist es schon sehr touristisch und nicht mehr so ursprünglich wie in den anderen Orten, deswegen halten wir uns auch nur kurz hier auf und fahren 30 Minuten später nach La Spezia zurück.
Vom Bahnhof gehen wir zur Fuß Richtung Kreuzfahrtterminal. Auch hier ist der Weg sehr gut ausgeschildert und man geht meistens durch Fußgängerzonen. Der Shuttle bringt uns zurück an Bord, um kurz vor 17 Uhr sind wir wieder zurück. Allerdings schaffen wir es nicht mehr zur Brückenführung, aber wir haben das schon einmal auf der Mein Schiff 4 mitgemacht, von daher ist das nicht so schlimm, denn die Brücken der beiden Schiffe sind gleich.
Fazit des Tages:
Cinquerre auf eigene Faust mit dem Zug ist zu empfehlen, man ist dann aber auch den Tag gut unterwegs, wenn man sich nicht abhetzen will. Uns gefielen Monterosso und Corniglia (Dörfer Nr. 1 und Nr. 3) am besten.
La Spezia als Ort hat auch ein paar schöne Ecken, ich hatte es bisher immer nur als hässliche Hafenstadt im Gedächnis.
Zum Ausklang des Tages gibt es mal wieder einen inklusiven Champagner rosé in der X-Lounge (an das Getränke könnte ich mich gewöhnen) zum Sonnenuntergang. Zum Abendessen statten wir Gosch einen Besuch ab und genießen Salat und Garnelen im Bereich mit Bedienung.