Die Mein Schiff 2 legt zeitig in Manama/Bahrain an - direkt neben einem Atom-U-Boot, gut bewacht von Booten der US-Navy,die hier stationiert sind. Ist schon ein wenig komisches Gefühl, wenn man die Jungs da mit ihren Waffen auf dem Boot sieht!

Heute zeigt uns Birgit "ihr" Bahrain. Sie ist mit einem Bahrainer verheiratet und lebt mittlerweile über 10 Jahre hier. Ich habe sie übers Internet ausfündig gemacht und auch Achim und Viola waren interessiert, so dass wir jetzt zu viert 6 Stunden durch Bahrain geführt werden. Ich bin ehrlich gesagt ganz froh, dass wir diesen Ausflug machen und direkt am Hafen abgeholt werden. Sonst ist das so eine Sache: entweder macht man bei einem vom TUICRUISES organisierten Ausflug mit oder bleibt an Bord. Denn auf eigene Faust ist es hier schwierig, Taxen gibt es wenige und die Fahrer nehmen überhöhte Preise. Zudem muss man erst einmal mit dem Shuttle aus dem Hafen raus und der Shuttle fährt 45 Minuten bis zu einer Mall. Von dort muss man sehen, wie's weitergeht.

Aber wir haben ja Birgit und ihren Fahrer. Zunächst werden wir mit Kaffee und Datteln begrüßt. Auf den Straßen ist nicht allzu viel los, denn heute ist der Geburtstag des Propheten Mohammed und damit Feiertag. Hin und wieder sehen wir Polizei an den Straßenecken und ganz viele LKW's, die auf die Abfertigung nach Saudi-Arabien warten.

Im Souk von Muharraq probieren wir Halwa (süße Masse mit Nüssen, nicht mein Fall) und Sambuse (kleine Teigecken, schon besser) und sehen uns den ehemaligen Herrscherpalast (Sheik Isa House) und weitere restaurierte Gebäude an. Als Snack zwischendurch genießen wir ein gefülltes Fladenbrot. Dieses wird vom Bäcker einfach in den Ofen mit einem Kissen an die Wand geworfen und wenn es gar ist, mit dem Haken wieder rausgenommen.

2012 war ich ja bereits schon einmal hier, damals konnte ich die Al-Fateh Grand Mosque, die Moschee, nur von außen ansehen. Sie dominiert mit ihren beiden 70 m hohen Minaretten und der gewaltigen Kuppel den Stadtbezirk. Heute schaue ich mir die Moschee auch endlich von innen an.  Im Gegensatz zu anderen Moscheen muss man sich Umhang und Kopfbedeckung ausleihen und man darf nur mit einem Führer durch die Moschee gehen. Alles ist kleiner und schlichter, aber auch hier ist ein mit Svarovski-Steinen besetzter Kronleuchter natürlich wieder ein Hingucker. Die Gebethalle bietet 7.000 Gläubigern Platz.

Mit dem Kleinbus geht es weiter zum Spaziergang durch das Bahrain Fort. Hier soll sich früher die sagenumwobene Stadt Dilmun, die älteste Stätte des Orients, befunden haben. Es gibt mehrere Hügel mit Ausgrabungen bzw. Resten von Stadtmauern, Wohnanlagen aus unterschiedlichen Zeitepochen zu sehen. Seit 2005 ist das Bahrain Fort UNESCO-Welterbe. Von einer Anhöhe hat man einen ganz tollen und gleichzeitig interessanten Blick: vorne die alten Ausgrabungen und im Hintergrund die moderne Skyline der Stadt. Man kann gut das World Trade Center mit seiner integrierten Windkraftanlage und andere Hochhäuser sehen. Natürlich ist das nicht so spektakulär wie in Dubai und Abu Dhabi.

Auf dem Rückweg zum Schiff fahren wir noch an Hügelgräbern vorbei, leider können wir aber nicht halten und sehen daher auch nicht viel von dieser Sehenswürdigkeit. Es ist einer der größten prähistorischen Friedhöfe der Welt, 85.000 Grabhügel türmen sich bis zu 20 m in die Höhe.  

6 Stunden Sightseeing mit Birgit sind leider viel zu schnell vorbei. Der Ausflug hat sich sehr gelohnt, wir haben viele Informationen und Einblicke bekommen, ich kann Birgit nur weiterempfehlen.

Gegen 18.00 Uhr verlassen wir das abendliche  Manama (das U-Boot neben uns war übrigens weg, stattdessen hat ein anderes Schiff der US-Navy festgemacht) und nehmen Kurs auf unseren "Endhafen" Dubai. Vor uns liegt noch fast ein ganzer Schiffstag, morgen nachmittag wird die Mein Schiff 2 zum Ende unserer zweiten Kreuzfahrtwoche wieder in Dubai festmachen.

Was dann auch leider bedeutet: Montag ist Passagierwechsel und wir müssen von Bord.