Die ca. 45 Kilometer lange und ca. 16 Kilometer breite Trauminsel Cozumel liegt vor der Küste von Yucatan, etwa auf der Höhe von Playa del Carmen und etwas südlich von Cancun. Schnellfähren benötigen gut 30 Minuten bis zum Festland. Cozumel bietet alles für einen schönen Tag am Strand. Am Festland locken die Maya-Städte Tulum und weiter im Binnenland Chichen Itza.
Auf Cozumel gibt es insgesamt 3 Kreuzfahrtpiers, denn die Insel ist eine beliebte Destination in der Karibik. Der International Pier und Puerta Maya werden meist von den amerikanischen Reedereien angefahren. Die Mein Schiff 4 macht pünktlich und wie vorgesehen an der stadtnahen Punta Langosta direkt in San Miguel fest. Heute wir hier es hier megavoll, denn es werden noch 3 amerikanische Schiffe erwartet.
Wir haben uns dann doch entschieden, den TUI-Ausflug nach Chichen Itza, einer der bedeutendsten Ruinenstädten auf Yucatan, trotz der Ausflugslänge von 12 Stunden mitzumachen. Die Sehenswürdigkeiten auf Cozumel, wie z.B. San Gervasio, eine Maya-Ruinenstätte auf der Ostseite, Schwimmen mit Delfinen in der Lagune Chankanaab und Entspannen an schönen Stränden müssen wir dann ein anderes Mal machen.
Wir müssen früh aufstehen, denn bereits um 06.30 Uhr (und damit im Dunkeln und noch vor dem Anlegen) ist der Treff für den Ausflug im Theater auf Deck 4. Jeder Ausflugsteilnehmer bekommt eine Gruppennummer (wir haben die 2), die dann später auch die Bus-Nummer sowie die Tischnummer beim Mittagessen ist. Ganz gutes System, so weiß man, zu welcher Gruppe man gehört und wo man hin muss. Gut, dass wir ein wenig gefrühstückt haben, denn man darf keine Lebensmittel (und dazu zählt auch Obst!!!) mit nach Mexiko nehmen. Also: Brote mitnehmen, ist nicht, vorher im Theater essen oder dort auf die bereit gestellten Tische legen! Vor dem Betreten der Fähre rüber zum Festland wird auch jeder Rucksack von einem Hund (ein echt süßer Golden Retriever) beschnüffelt. Und das kann der ganz gut, denn er schnüffelt bei Andreas etwas, und zwar den Käsebrotduft der Serviette, wo jenes eingepackt war, bevor er es gegessen hat. Der Hund bleibt also vor ihm sitzen, die Security schaut kurz in den Rucksack rein, dann dürfen wir auf die Fähre, mit der heute 323 (!!!) TUI-Leute alleine nur nach Chichen Itza wollen. Die Überfahrt ist sehr, sehr schaukelig, Tüten werden verteilt und hier und da schwappt auf den oberen Decks die Wellen rüber. Wir haben zum Glück weder mit Übelkeit noch mit nassen Hosen Probleme. Nach 45 Minuten erreichen wir das Festland und den Ort Playa del Carmen in Yucatan. Der Ausstieg ist sehr gefährlich, denn immer wieder kommen hohe Wellen rein, die die Gangway hin und herschaukeln lassen, und so geht alles sehr viel langsam und man muss höllisch aufpassen, nicht hinzufallen oder sich zu verletzen. Ich habe als Andenken nur einen blauen Fleck, es soll wohl aber auch Stürze und andere schwerwiegendere Verletzungen gegeben haben.
Wir folgen der Reiseleiterin mit dem Schild Nr. 2 zum um die Ecke geparkten Bus. Mittlerweile ist es hell, die Sonne scheint und es ist schon warm.
Auf der etwas über zweistündigen Fahrt erzählt uns unsere sehr nette deutsch-holländische Reiseleiterin mehr über Land und Leute und die Mayas. Meine Bewunderung: die haben wirklich alles mit der Hand und ohne Hilfsmittel aufgebaut! Wahnsinn, vor allem wenn man
die Tempelanlagen und ihre Dimensionen sieht. Chichen Itza ist seit 1998 UNESCO-Weltkulturerbe, zählt zu den "neuen 7 Weltwundern" und ist die bedeutendste und am besten erhaltene Mayastätte. Wir genießen einen lockeren geführten Gang mit unserer Reiseleiterin über das Gelände und machen Fotos, Fotos, Fotos. Den Haupttempel, nämlich die große Pyramide "El Castillo", darf man seit einigen Jahren nicht mehr hochklettern, einerseits schade, andererseits hat man so die Möglichkeit, ein Bild ohne Menschen (siehe oben) zu bekommen. Wir sehen u.a. den Kriegertempel, den Ballspielplatz, den Jaguar-Tempel, das Observatorium, einer unterschiedlicher als der andere, in der Größe imposant und mit vielen Fresken etc. verziert. Ja, gut, dass wir uns hierfür entschieden haben, die weite Anfahrt hat sich wirklich gelohnt!
Mittlerweile ist es voller geworden, denn nun sind auch die amerikanischen Passagiere hier angekommen. Und es bilden sich Schlangen vor der Eintrittskasse. Vor 2 Wochen soll soviel los gewesen sein, dass sogar die Busse erstmal draußen warten mussten! Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie man sich dann auf den Wegen zwischen den Sehenswürdigkeiten bewegt haben muss, denn links und rechts sind Verkaufsstände, in der Mitte nur ein schmaler Weg.
Dann können wir noch 1 Stunde selber herumlaufen, bevor wir uns um 14 Uhr wieder am Bus einfinden müssen. Alle 10 (oder waren es nicht noch mehr?) Gruppen von TUI treffen sich dann in einem Restaurant im Dorf von Chichen Itza zum Mittagsbuffet. Es gibt eine gute
Auswahl an Salat, Vorspeisen sowie warmen und Essen und Desserts, begleitet von den Tanzdarbietungen einer einheimischen Truppe.
Gegen 17.30 Uhr treffen wir am Hafen ein und nach einer ebenfalls schaukeligen Fährüberfahrt sind wir wieder (und schon wieder im Dunkeln) kurz vor dem Auslaufen nach mehr als 12 Stunden zurück an Bord der Mein Schiff 4. Gegenüber an der Pier können wir noch ein Schiff von Carnival sehen. Alle anderen Schiffe sind schon wieder weg...
Der Ausflug war trotz der Länge sehr sehenswert und gut organisiert. Individuell ist das nicht machbar. Zudem hatten wir mit dem Wetter mehr als Glück, denn auf Cozumel selber war es nicht so sonnig und es hat dort auch mal geregnet. Diejenigen, die am Strand waren, hatten sich besseres Wetter erhofft.
Nach dem Abendessen treffen wir uns noch mit Anja und Uwe in der Himmel und Meer-Lounge, um uns für das morgige Tendern zu verabreden. Die beiden haben es irgendwie geschafft, Tenderkarten zu bekommen, und zwar Irland, und das bedeutet: Einteilung für das Tenderboot um 09.45 Uhr. Wir werden versuchen, dann zur gleichen Zeit mit unseren X-Lounge-Joker-Tenderkarten mitzukommen. Ob das wohl klappt? Könnte spannend werden.
Ganz schön ist, dass wir in der Nacht die Uhren noch 1 Stunde zurück stellen dürfen - welch eine Wohltat nach so einem langen Ausflug. Der Zeitunterschied beträgt dann -7 Stunden gegenüber Deutschland.