Cartagena / Kolumbien

Auf geht's nach Kolumbien. Unser nächste Ziel ist Cartagena, was eine der schönsten südamerikanischen Kolonialstädte und sehenswerteste Stadt Kolumbiens sowie der schönste Ort auf unserer Kreuzfahrt (so der Kapitän) sein soll. Die Mein Schiff 4 wird am Terminal Maritimo de Cartagena anlegen, der als einer der modernsten Häfen Südamerikas gilt und für Kolumbien der wichtigste Hafen ist.

 

Der Kapitän entschuldigt sich für die schaukelige Nacht, aber um rechtzeitig hier zu sein, musste er Geschwindigkeit machen und ohne Stabilisatoren fahren, wir finden das absolut in Ordnung. 

 

Da die Einfahrt in die Bucht von Cartagena sehr sehenswert ist und wir das natürlich nicht verpassen wollen, sind wir entsprechend früh zum Frühstücken in der X-Lounge, die Zeit hat trotzdem vorher noch für 30 Minuten Sport gereicht. Und die Einfahrt ist in der Tat schön: rechts und links immer wieder kleine grüne Inselchen, tolles Wasser und  schon jetzt ein herrlicher Sonnenschein.  Auch Cartagena hat eine Hochhaus-Skyline auf aufgeschüttetem Land, hier residieren die Reichen, die allerdings nur mal so 3 Wochen hier Urlaub machen. Vor uns fahren 2 Kreuzfahrtschiffe, die MS Rotterdam (HAL) und die Norwegian Jewel, neben der wir gegen 10 Uhr festmachen.

 

Unser Plan: Wir lassen uns von Remy Bula, einem Schweizer Auswanderer, die Stadt zeigen. Seine Rundfahrt führt uns an die zahlreichen Wahrzeichen der Stadt, zu einem ehemaligen Kloster auf dem höchsten Aussichtspunkt La Popa, zum Fort San Felipe de Barajas und in die historische Altstadt Cartagenas, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Und zum Schluss gibt es eine Panoramafahrt um die natürliche Bucht, von der die Stadt ihren Namen hat. Sightseeing pur also....

An Land empfängt uns außer dem schönen Wetter auch ein schönes Terminal mit einem Tierpark. Wir suchen uns unseren Weg durch Aras, Pfauen und Flamingos, das schauen wir uns heute nachmittag noch einmal länger an.  Die Suche nach Remy gestaltet sich ein wenig schwierig, erst nach Durchfragen bei den Taxifahrern finden wir ihn. Wir sind wieder eine kleine Gruppe mit 6 Leuten, u.a. mit Bernd und Eva. Remy hat noch einen zweiten Bus mit mehr Leuten, auch Deutsche, von denen er aber aufgrund des in Englisch geführten Schriftverkehrs dachte, sie wären Engländer vom anderen Schiff.  Beide Gruppen haben das gleiche Programm, daher werden wir auch zusammenbleiben. 

Unsere Fahrt hoch zum Kloster La Popa dauert gefühlt ewig, denn wir stehen mehr im Stau. Was für ein Verkehr hier, Wahnsinn! Alle fahren, wie sie wollen, dazu kommen noch viele Mopeds - es gibt kaum ein Durchkommen. 

Auf dem kleinen Parkplatz vor dem Aussichtspunkt unterhalb des Kloster herrscht das völlige Chaos. Remy lässt uns raus, wir gehen schon einmal vor und zahlen 4 US/P Eintritt. Von hier oben hat man eine schöne Rundumsicht auf Cartagena und die Bucht. Auch der Innenhof des Klosters und ein paar Räume sind schön anzusehen. Angesichts der Menschenmassen halten wir uns hier aber nicht sehr lange auf. 

Kurz vor der Stadt halten wir an der Festung Fort San Felipe de Barajas. Wir fotografieren die riesige und auf einem Hügel gelegene Befestigungsanlage aus vergangener Zeit von außen. Was nervt, sind die vielen Händler, die einem alles von Obst bis Handarbeitsartikel anbieten und ein Non, muchas gracias verdrängen.

Also nichts wie weiter hinein in die Stadt.

Das komplett ummauerte alte Stadtzentrum Cartagenas mit ca. 7 km Festungsring und den Stadtteilen Centro mit der Kathedrale und zahllosen Palästen im andalusischen Stil, San Diego, dem Viertel der Händler und der zahlenmäßig kleinen Bourgeoisie sowie Getsemaní, dem Viertel der kleinen Leute und Handwerker, das aus dieser Zeit stammt, wurde 1959 zum nationalen Kulturerbe erklärt und ist seit 1984 UNESCO-Weltkulturerbe. Vor der Stadt finden sich kleine Seen und Kanäle, eine hübsche Lage hat Cartagena, finde ich.  Wir halten zunächst im Stadtteil India Catalina, oben auf der begehbaren Stadtmauer hat man einen schönen Blick auf das Wasser, in ihrem unteren Teil befinden sich Geschäfte. Danach gehen wir mit Remy zu Fuß durch Cartagena. Ja, die Stadt ist wirklich wunderschön: tolle bunte Kolonialhäuser und immer wieder viele Plätze mit Bänken zum Gucken und Ausruhen. Es ist echt viel los! Wir statten dem kostenlosen Goldmuseum einen kurzen Besuch ab, dann müssen weiter. 

Am Ende unserer Tour fährt Remy uns noch nach Bocagrande, der Landzunge mit den riesigen Hotels, die wir schon bei der Einfahrt heute morgen gesehen haben. Dabei ist auch ein schöner langgezogener Sandstrand, der nicht überlaufen ist. Nach 5 Stunden verabschieden wir uns dann am Hafen von Remy. Auch die Tour hat Spaß gemacht, wenn auch der Anfang (Treffpunkt) nicht optimal war. 

Nach einem Saunagang und Abendessen in der X-Lounge treffen wir uns u.a. mit Anja und Uwe sowie Ralf und Ina auf einen Absacker in der Außenalsterbar. Uns hält es dort aber nur kurz, denn der Wind bläst ordentlich, zudem hat Andreas leichten Schnupfen und bei mir ist das rechte Ohr ein wenig zu.

Ein weiteres Mal müssen wir in der Nacht die Uhren um 1 Stunde vorstellen, aber zum Glück ist morgen Schiffstag.

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