Die Eurodam hat St. Petersburg gestern wieder verlassen, nun liegt dafür die "Regal Princess" an der Pier. Das Wetter zeigt sich heute von einer etwas freundlicheren Seite: kein Wind und Sonne-Wolken-Mix bei 14°C.
Auf den Straßen ist heute wesentlich mehr los, zum einen ist Arbeitstag, zum anderen sind wir gerade in der Rush-hour unterwegs. Die St. Petersburger arbeiten in der Stadt, leben aber außerhalb und pendeln. Arbeitszeiten lt. Anna: ab 09.00/10.00 Uhr bis 18.00/19.00 Uhr und oft auch länger.
Unsere Besichtigungstour startet mit der Kasaner Kathedrale gegenüber des Singer-Hauses am Newski Prospekt. Die russisch-orthodoxe Kirche ist eines der auffälligsten Gebäude von St. Petersburg und erinnert im Inneren eher an einen Palast als an eine Kirche.
Viel schöner im Inneren ist die Blutskirche ein wenig weiter anzusehen. Mosaike, wohin das Auge reicht! Und von außen sieht sie auch toll aus, mit ihren Zwiebeltürmen und den zahlreichen goldenen Verzierungen. Die Kirche wurde an der Stelle errichtet, wo das Attentat auf Zar Alexander II geschah.
Wenn man in Russland ist, muss man auch U-Bahn fahren. Man zahlt 1 Euro Eintritt und kann fahren solange und soweit wie man möchte. Mit schnellen Rolltreppen geht über 100 Meter tief in den Untergrund. Jede Station ist sehr sauber und ganz unterschiedlich mit Verzierungen, Säulen etc. gestaltet. Nur das mit der Beschriftung - da muss man ganz genau hinsehen....
Auch heute genießen wir eine typisch russische Spezialiät. Im Cafe Stolle am Rand der Stadt probieren wir Pirogi, gefüllte Hefekuchen. Auch hier gilt: süß, herzhaft, an Füllung ist alles möglich. Wir probieren Pirogi mit Kirschen, Pflaumen und Apfel - mmmhhh köstlich. Mehr als gesättigt steigen wir wieder in den Bus. Das letzte Highlight unseres St. Petersburg befindet sich 30 km entfernt am Finnischen Meerbusen: der Palast Peterhof - auch russisches Versailles genannt.
Der Mittelpunkt des Anwesen ist der Große Palast, am Rande eines ca. 20 m hohen Hügelkamms, mit seinen prächtigen Sälen, Galerien und dem Salon. Aber heute ist Montag und damit eine Besichtigung nicht möglich. Wollen wir auch nicht, denn wir haben einen 90 minütigen Spaziergang durch den Peterpark vor. Unsere Zeit reicht auch nur für den unteren Teil, es ist eine riesige Gartenanlage mit Fontänen, Skulpturen, Kaskaden, Wasserspielen - kurz gesagt: wunderschön!
Auf der Rückfahrt vorbei an Datschas (hier verbringen die St. Petersburger ihre Wochenenden oder Ferien) fängt es dann doch wieder an zu regnen. Dann halten wir noch an einem Souvenirladen, denn wir dürfen Russland und St. Petersburg lt. Anna nicht verlassen, ohne einen Vodka getrunken zu haben. Auch hier bin ich nochmals positiv überrascht: er schmeckt richtig gut und ist nicht so heftig.
Dann heißt es Abschied nehmen - von Anna und Sergej und um 18.00 Uhr dann auch von der Stadt - die Mein Schiff 4 nimmt Kurs auf Tallinn.
Ich kann nur sagen: St. Petersburg, es war echt schön hier, du hast mich wirklich überrascht - ein Wiedersehen kann ich mir durchaus vorstellen!
Das Abendessen im Atlantik Klassik genießen wir in Gesellschaft von Ina und Roland. Wir sitzen zufällig auf der "richtigen" Seite und können die Festungsanlagen von Kronstadt auf der Ostseeinsel Kotlin vor St. Petersburg doch noch bewundern, heute morgen war es ja ein wenig früh dafür. Der Marinestützpunkt war zu Sowjetzeiten Speergebiet, heute ist der Ort wieder Touristen zugänglich.
Zum Ausklang des Tages gehts wieder auf einen Absacker in "meine" H&M-Lounge.