St. Maarten

St. Maarten - 96 km² groß – ist seit 10.10.2010 ein eigenständiges Land innerhalb des Königreichs der Niederlande. Die Insel ist geopolitisch zwischen Frankreich und den Niederlanden geteilt: der nördliche Teil zählt zu Frankreich und wird St. Martin genannt; der südliche Teil bildet das eigenständige, niederländische Land St. Maarten. Die Grenze durch das Inselinnere ist nur 10 km lang. St. Maarten ist eine sog. „Offshore Zone“ und im Freihafen Philipsburg werden weder Steuern noch Zölle erhoben, was die Insel zu einem Einkaufsparadies macht.

Wohl auch deswegen kommen in der Saison täglich mehrere Kreuzfahrschiffe. Wir liegen heute mit weiteren 4 Schiffen an der Pier: Celebrity Eclipse, Norwegian Getaway (in Papenburg gebaut), Independence of the Seas und MSC Divina. Zum Glück sind wir die ersten, nach uns legen innerhalb kurzer Zeit die anderen, riesigen Pötte an. Wieviele Kreuzfahrer da heute auf der Insel sind, das wird wohl ein Gewusel!

Wir wollen heute mit Andrea und Bernd per Taxi ein wenig die Insel erkunden. Vom Schiff geht’s runter und wieder mal durch eine Shopping-Area durch, gleich danach der Taxistand. Wir haben so unsere Vorstellung von Route und Preis, aber hier scheint alles in einer Hand zu sein und man kann am Preis (ist nach Anzahl der Personen gestaffelt) nicht handeln. Wir werden dann für 3 Stunden Fahrt 40 US $ / Person zahlen.

Unser Taxifahrer fährt uns zunächst von Philipsburg ostwärts über die Grenze in den französischen Teil. Er erklärt uns, dass jeder Teil eigenständig ist, zu anderen Zeiten Karneval feiert und der niederländische Teil (da wohnt er) natürlich der schönere ist. Der französische dafür hat aber dafür hauptsächlich Ferienappartements aufzuweisen und den schönsten Strand der Insel: den Orient Beach. Dort haben wir eine halbe Stunde Zeit und können uns selber davon überzeugen, ist wirklich nett hier, schöner Sand, wieder das schöne türkise Wasser – halt einfach karibisch. Dazu fast zu viele Liegen für die Urlauber, aber nett hergerichtete Strandbars.

Unterwegs nach Marigot, dem Hauptort der französischen Seite, sehen wir den „Zuckerbäckerstil“, den charakteristischen Baustil der Karibik im 18. und 19. Jahrhundert. Die zweistöckigen Häuser sind mit verspielten Holzleisten verziert. Während sich im EG meist ein Ladenlokal befand, diente das Stockwerk darüber als Wohnraum.

In Marigot haben wir wieder ein wenig Zeit zum Bummeln. Wir besichtigen zunächst die Festungsruine Fort St. Louis und genießen von dort oben den herrlichen Panoramablick über die Stadt. So langsam wird es echt warm, die Sonne sticht.

Der Ort selber ist lebendig, farbenfroh, es hat den Flair der Cote d’Azur. Im Hafen und davor viele, viele große Segeljachten. Heute ist hier allerdings sehr viel los, Ausflugsbusse und Taxen mit den Kreuzfahrtgästen ohne Ende. Ich persönlich finde, dass soviele Schiffe auf einmal einfach viel zu viel sind. Es gibt wohl auch Tage, da liegen im Hafen 7 Schiffe gleichzeitig!

Unser Inselrundfahrt endet nach 3 Stunden am Maho Beach, einen Hotspot, den jeder Besucher einmal gesehen haben muss. Er liegt direkt an der Landebahnschwelle des Princess Juliana Airport: Die Flugzeuge fliegen oft nur einige Meter über den für Touristen freigegebenen Strand in der Nähe der Landebahn. So können die Maschinen aus nächster Nähe fotografiert werden. Ein Surfbrett an der Beachbar informiert über die Landezeiten. Und: es ist megavoll! Menschenmassen stehen am schmalen, Strand, einige im Wasser, einige auf der schmalen Strasse, die zudem noch zwischen Flughafen und Strand langgeht. Alle warten natürlich auf die großen Maschinen. Zunächst kommen in kurzen Abständen kleinere innerkaribische Propellermaschinen. Und dann etwas verspätet taucht am Horizont endlich DIE Maschine auf, auf die auch wir warten: Der blaue Jumbo von KLM, verglichen mit den anderen Maschinen SEHR groß. Er kommt auch ganz schön tief, gleitet dann aber sanft auf die Landebahn. Das war schon ein Erlebnis, so nah kommt man ja sonst keinem Flieger. Ich hatte es mir aber lauter und windiger vorgestellt. Kurz danach startet dann eine mittelgroße Maschine. Manche Verrückte stellen sich dann am Beach direkt in den Luftsog der startenden Maschine und spüren die Kräfte beim Start sozusagen hautnah.

Wir sehen noch die United Airlines sowie American Airlines landen, aber das Highlight war echt der blaue KLM-Flieger.

Wir finden einen Taxifahrer, der uns für 5 US/Person zum Schiff zurückfährt, der Wagen allerdings ist ziemlich klapperig und Klimaanlage gibt’s auch keine. Der Weg zieht sich, viele Ausflügler wollen zurück, entsprechend ist Stau. Wir sehen noch den schönen Stadtstrand von Philipsburg und sind dann froh, wieder an Bord gehen zu können.

Übrigens: Diese Woche haben wir auch ein Hochzeitspaar an Bord. Die Trauung war heute vormittag in der X-Lounge. Ich hoffe, beide haben sich vorher informiert, unter welcher Flagge (Malta) sie heiraten und welche Gesetze da gelten. Die Concierge aus der Lounge sagte mir noch, dass sie auf den Karibik-Routen eigentlich jede Woche mindestens 1 Trauung vorbereitet.

St. Maarten hat mir gut gefallen, es gibt ein paar schöne Strände, wo ich es aushalten könnte. Nicht gefallen – wie gesagt – hat mir die Menschenmenge auf der Insel. Dafür habe ich natürlich aber die großen Kreuzfahrtschiffe der Amis gesehen und das ist schon imposant. Fahren möchte ich mit denen aber eher nicht….