Der Schiffstag zeigt sich von seiner besten Seite: Sonne, ein paar Wolken, knapp 30 Grad. Vom Balkon bekommt man auf dieser Passage auch sehr viele große Containerschiffe zu sehen, denn wir durchfahren die Straße von Malakka, eine der am stärksten befahrenen Wasserstraßen der Welt mit täglich ca. 2.000 Schiffen. Wir relaxen und sonnen uns, ich halte mich mit meiner Allergie vorwiegend im Schatten auf.
Die Einfahrt zum Hafen von Port Klang ist sehr interessant. Port Klang ist einer der bedeutendsten Häfen Malaysias und gehört zu den 20 geschäftigsten Containerhäfen weltweit. Jede Menge Containerschiffe können wir beim Be- bzw. Entladen zusehen, das ist schon ein Schauspiel.
Unsere Liegeposition am Bonstead Cruise Center erreichen wir pünktlich gegen 18.00 Uhr. Wir sind nicht alleine: die Superstar Gemini und ein Schiff von Silverseas liegen schon an der Pier. Abfahrt für uns ist erst in 24 Stunden - Zeit genug, um die Umgebung kennenzulernen. Und das werden wir, denn 2 organisierte Ausflüge liegen vor uns. Die Währung hier ist übrigens der Malysischer Ringitt (MYR): 100 MYR = 21,60 Euro.
Treff für "Kuala Lumpurs Panorama bei Nacht" - unser über TUICruises gebuchter Ausflug - ist um 18.15 Uhr im Theater. Ganz geordnet und gruppenweise verlassen wir das Schiff und begeben uns zu den Bussen. Wir landen im Bus Nr. 4 und haben eine sehr gut Deutsch sprechende Malayserin als Reiseleiterin. Das nenne ich Glück, denn wie auch den Ausflugstickets zu entnehmen ist, sind meist englischsprachige Guides vorgesehen. Es macht Spaß ihr zuzuhören und wir erfahren von ihr u.a, dass ein Malaysier maximal 2 Frauen hat und dass es eine eigene Spur für Motorräder auf den Schnellstraßen gibt.
Nach 30 km erreichen wir "KL", wie die 1,6 Mio. Einwohner beherbergende Hauptstadt Malaysias meist genannt wird. Es ist dunkel und die Gebäude sind hell erleuchtet. Schon von weitem sichtbar und in Magenta leuchtend, ist unser erstes Ziel: der Menara Kuala Lumpur (kurz Menara KL bzw. KL Tower). Er ist mit 421 Metern der höchste Fernsehturm Malaysias und der siebthöchste der Welt. Er steht auf dem 90 Meter hohen Bukit Nanas (deutsch: Ananashügel) in der malaysischen Hauptstadt und ermöglicht somit den Blick von oben auf die Petronas Towers. Davon wollen wir uns überzeugen, denn wir haben Tickets für den Turm und 75 Minuten Zeit, bis wir wieder am Bus sein müssen. Hört sich viel an - wenn da nicht die Schlangen vor dem Fahrstuhl wären! Zudem ist wohl ein Lift kaputt, es geht sehr schleppend voran. Mehr als 30 Minuten Zeit vergehen, bis wir in den Aufzug steigen können.
Von der rundherum verglasten Aussichtsplattform in 276 m Höhe genießen wir einen ersten Blick auf die Stadt bei Nacht. Verschieden hohe Gebäude werden in unterschiedlichen Farben angestrahlt, sieht toll aus. Nur Fotografieren abends ist mit dem Licht nicht so einfach, denn alles spiegelt sich in den Glasscheiben. Wir gehen einmal im Turm herum und schauen uns KL von allen Seiten an. Leider bleibt nicht sehr viel Zeit, denn auch zum Herunterfahren heißt es Schlange stehen. 10 Minuten nach der verabredeten Zeit finden wir uns als letzte Gäste am Bus ein.
Danach werden wir zum Wahrzeichen der Stadt, den 452 m hohen Petronas Twin Towers, gefahren. Es sind derzeit die höchsten Zwillingstürme, die auf dem Gelände einer ehemaligen Pferderennbahn errichtet wurden. Das vom argentinischen Stararchitekten Cesar Pelli entworfene und 1998 eingeweihte Wahrzeichen nicht nur Kuala Lumpurs, sondern des modernen Malaysias überhaupt, steht auf dem Komplex des KL City Center mit Einkaufszentrum, Konzertsaal und Park. In den Zwillingstürmen residiert der Ölkonzern Petronas, die Verbindungsbrücke Skybridge in 170 m Höhe ist offen für Besucher. Diese werden wir im Rahmen unseres morgigen Ausflugs besuchen.
Wir machen die obligatorischen Fotos vor den Towers, sieht sehr beeindruckend bei Nacht aus, denn auch diese Türme sind sehr schön beleuchtet. Durch das Einkaufszentrum gelangen wir zum hinteren Teil des Geländes, wo sich der bereits erwähnte Park befindet. In dessen Mitte befindet sich ein größererTeich und gerade als wir eintreffen, erklingt Musik, die Fontänen leuchten farbig und tanzen im Klang mit der Musik - Zeit für Wasserspiele.
Dann geht's zurück zum Bus und zurück zum Schiff. Auf dem letzten Stück kurz vor der Hafeneinfahrt kommen wir in ein heftiges Gewitter. Zum Glück ist das Terminal überdacht, so dass wir trockenen Fußes aussteigen können. Gegen 23.30 Uhr sind wir wieder an Bord und nehmen noch einen kleinen Schlummertrunk im Anckelmanns. Dann ist es Zeit zum Schlafengehen, damit wir für morgen fit sind.