Koh Samui

Koh Samui ist die drittgrößte Insel Thailands und  liegt in geschützter geographischer Lage im Golf von Thailand. Seit den 1980er Jahren ist die Ferieninsel mit ihrem beliebtesten Strand Hat Chaweng weltweit bekannt. Eine der beliebtesten landschaftlichen Attraktionen der Insel ist ihre Panoramastraße, welche auf einer 50 km langen Rundfahrt atemberaubende Ausblicke auf die Traumstrände der nördlichen, östlichen und westlichen Küsten eröffnet. Die Straße führt durch verschlafene Fischerdörfer und weite Kokospalmen-Haine, vorbei an Samuis spektakulärstem Wasserfall, und kreuzt dabei zahlreiche Seitenstraßen, die zu einem Abstecher in das Hochland der Insel einladen. Zu den weiteren Attraktionen an und in unmittelbarer Nähe der Panoramastraße gehören eine Schmetterlingsfarm, eine Schlangen-Show, ein Zentrum für Affendressur, sowie eine Reihe von Wellness-Spas, die Geist und Körper verwöhnen.

Währung: Thailändischer Baht (THB): 100 THB = 2,60 Euro

Bereits um 06.00 Uhr erreicht die Mein Schiff 1 ihren Ankerplatz in der Bucht vor der Inselhauptstadt Nathon. Nach dem Aufstehen können wir schon beobachten, wie die eigenen Tenderboote heruntergelassen werden. Mit dem Tendern verhält es sich so, dass sich jeder Gast, der das Schiff verlassen möchte, eine Tenderkarte abholen muss. Diese ist mit einem Ländernamen versehen, und wenn dann dieses Land aufgerufen wird, darf man zu den Tenderbooten gehen. Vorrang haben natürlich die vom Schiff organisierten Ausflüge, daher ist bis 09. 00 Uhr ein individueller Landgang nur eingeschränkt möglich. Das "kratzt" uns jedoch  nicht, denn als Suitengast können wir uns in der X-Lounge eine besondere Tenderkarte abholen, mit diesem "Joker" können wir uns zu den Tenderbooten auf Deck 3 gegeben  und tendern, wann wir wollen.  Noch schnell ein kleines Frühstück und dann nichts wie weg, denn um 08.00 Uhr wartet drüben unser Guide für die ganztägige Tour um die Insel. 

Etwas verspätet (er hat sich unterhalten und das Schild mit unserem Namen nicht hochgehalten) starten wir dann mit Michael Müller (so sein richtiger Name) in seinem kleinen Auto - Gott sei  Dank mit Klimaanlage - bei  strahlendem Sonnenschein. Unser erster Halt ist in mitten der Berge auf 453 Metern, hier bewirtschaftet die  Forstbehörde der Insel ein kleines Restaurant mit einer spektakulären Aussicht. Der Blick von der Terrasse reicht über Wälder bis zum Meer. Morgen um halb 10 sind wir die einzigen Gäste, denn hier kommt man auch nur mit einem Kleinwagen hoch, große Busse und Menschenmassen daher Fehlanzeige! Wir genießen die Aussicht bei einem frisch gepressten Mangosaft - lecker und sehr erfrischend!

 

Das nächste Highlight der Insel wartet danach: der buddhistische Tempel Khun Aram an der Straße  zwischen Ban Thurian und Ban Ok. Große Bekanntheit hat er  durch den mumifizierten Mönch Luang Po Daeng bekommen. Luang Po Daeng war zu Lebzeiten ein sehr hoch angesehener Mönch und Abt in Thailand. Er starb 1973 im Alter von 79 Jahren in einer sitzenden meditativen Position. Der Legende nach soll Luang Po Daeng seinen Tod einige Tage vor dessen Eintritt genau vorhergesagt und außerdem bereits vorher behauptet haben, dass sein Körper nicht verwesen werde. Seitdem wird seine Mumie in einer Vitrine im Tempel ausgestellt. Nach nun fast 50 Jahren sind kaum Anzeichen des Verfalls zu erkennen, nur die Augen werden von einer Sonnenbrille verdeckt - sieht schon makaber aus!.  Den gläubigen Buddhisten gilt die Mumie als Beweis dafür, dass durch den Glauben an Buddha sogar ein Naturgesetz besiegt werden kann.

5  Kilometer weiter entfernt liegen die Muang Wasserfälle. Es sind derer zwei und sie sind die bekanntesten und größten Wasserfälle auf der Insel. Hier kommen auch Ausflugsbusse hin, dementsprechend viele Menschen findet man zwischen den Ständen mit Souvenirs, Essen und Getränken. Vorne am Parkplatz befindet sich direkt ein Elefantengehege. Attraktion ist natürlich der gerade mal 1 Monat alte Nachwuchs. Ein gepflasterter Weg führt zur unteren Kaskade, dem ca. 20 Meter hohen Na Muang I. Über eine steile Kante rauschen die Wassermassen in die Tiefe und münden in einen kleinen Gumpen mit klarem Quellwasser. Für den Elefantenritt durch das Bachbett unterhalb des Wasserfalls und zum weiter entfernten 2. Wasserfall reicht die Zeit nicht.  Eine kleine Erfrischung - Saft aus direkt der Kokusnuss - und weiter gehts. 

Wir fahren Richtung Westküste auf schmalen Straßen durch grüne Landschaft, vorbei an Kautschukplantagen. Früher waren die  eine gute Einnahmequelle , heute ist durch den Preisverfall beim Kautschuk die aufwendige Ernte des weißen Saftes nicht mehr attraktiv genug. Auf den Weiden sehen wir immer wieder Wasserbüffel. 

Am südlichen Ende des Dörfchens Ban Taling Ngam macht die kleine Küstenstrasse einen 90 Grad Knick um die Mauern eines Klosters. Der Tempel Wat Kiri Wongkaram liegt nahe am Meer und ist recht unspektakulär,  aber sehr schön. Abseits der Hauptstraßen sind wir hier auch die einzigen Touristen, viel ist jedoch nicht zu besichtigen: das Hauptgebäude wird saniert, die Arbeiten am Dach sind noch nicht abgeschlossen und den Innenraum können wir nicht betreten.

Auch in dieser Tempelanlage wird ein mumifizierter Mönch aufbewahrt, und zwar die  Leiche des Mönches Luang Pho Perm.

Wir fahren weiter auf der Straße 4170 in Richtung Südküste. Auf Koh Samui gibt es etwa zwei Millionen Kokospalmen und die Kokosnussindustrie ist immer noch die zweitwichtigste Einnahmequelle der 40 000 Einwohner; nur der Tourismus bringt mehr ein.  Zur Ernte der Kokosnüsse werden Affen ausgebildet. Wir besuchen die Affenschule, die es tatsächlich bei Hua Thanon im Südosten von Koh Samui gibt, aber nicht. Aber wir haben Glück und ein Transporter mit geernteten Nüssen fährt auf der Straße vor uns her mit den Affen an der Seite. 

Am Strand von Ban Thong Krut machen wir Pause. Er  liegt relativ abgelegen und hat nur wenig Infrastruktur. Hier im Süden der Insel gibt es keine  kilometerlangen Sandstrände. Nur an einigen Stellen findet man Buchten mit sandigen Streifen. Sonst sind die Strände steinig bis schlammig und daher für den Tourismus nicht besonders einladend. An einer kleinen Bar nehmen wir einen kleinen Snack und ein Getränk zu uns. Für ein paar Fotos bummeln wir am Strand entlang. Baden wollen wir nicht, denn Herr Mon soll uns ja noch mehr von der schönen Insel zeigen. 

Ach ja, die nächste Sehenswürdigkeit ist mal wieder ein Tempel, die Pagoda Khao Chedi.

Über eine betonierte, steile Zugangsstraße geht es zu dem Aussichtsberg hoch. Busse sind hier wieder Fehlanzeige. Nur zwei weitere PKW's haben zu diesem Zeitpunkt die lohnenswerte steile Auffahrt in Angriff genommen. Die letzten Meter geht es über Treppenstufen hoch zu den beiden goldenen Buddha-Statuen (liegend/sitzend) sowie anderen Reliquien. Über viele Jahre war dieses Denkmal in Vergessenheit geraten und wurde erst in letzter Zeit wieder renoviert. Die Aussicht von hier auf die Laem Sor Bay und die umliegenden Inseln sowie das hügelige Hinterland fernab vom Touristenpfad ist atemberaubend!

Auf Koh Samui gibt es 27 Wat's (= Tempelanlage) , jeder Ort hat einen eigenen Wat . Also kein Wunder, das nach sieben Kilometern kurz vor Ban Hua Thanon die nächste Tempelanlage im Blickfeld erscheint. Durch ein großes Tor fahren wir auf einen Parkplatz. Wat Samret ist der älteste Tempel auf Koh Samui. Am Haupttempel findet jedoch gerade eine Beerdigung statt, daher verlassen wir diesen Ort dann auch wieder. Den versteckt im hinteren Teil der Tempelanlage befindlichen Raum mit vielen Buddha-Statuen, zu denen auch ein weißer liegender Buddha gehört, sehen wir daher nicht. 

Nach den letzten Tempelerkundungen ist jetzt mal wieder etwas Abwechselung angesagt.

HIN TA & HIN YAI dürfen auf unserer mehrstündigen Fahrt über die Insel auch nicht fehlen. Im Süden vom Lamai Beach befinden sich an der Küstenstrasse zu dem Fischerhafen Hua Thanon diese Felsformationen, die als "Großvater- & Großmutterfelsen" bezeichnet werden. Sie verdanken den Namen ihrer ganz besonderen Form, die wie ein männliches und weibliches Geschlechtsorgan aussieht. "Großvater" ist schon von weitem aus zu sehen. Kerzengerade ragt der Phallus in den Himmel. "Großmutter" hingegen liegt ein wenig versteckt unterhalb der Klippen. Die Felsspalte, die von Meerwasser durchspült wird, ähnelt einer Vagina. Hin Ta & Hin Yai gehören zu den originellsten Sehenswürdigkeit der Insel und somit ist hier auch wieder einiges los. Der  Sage nach stehen die Felsen für ein Liebespaar, dass sich an dieser Stelle im Meer ertränkte, weil ihre Familien ihre Liaison ablehnten. Daraufhin sollen sie zu Stein geworden sein.

Nun fahren wir in den Norden der Insel. Hier steht  Big Buddha (bzw.Wat Phra Yai). Die zwölf Meter große Buddhastatue, gebaut 1972,  thront majestätisch auf der kleinen felsigen Insel Ko Fan und ist schon aus großer Entfernung zu erkennen.  Wie viele andere Menschen a uch, erklimmen wir die Treppe mit dem schönem, bunten Drachengeländer hinauf zur Plattform und genießen eine tolle Aussicht über die Anlage, aber auch über das Meer und die umliegenden Inseln. Unterhalb der Statue gibt es einen kleinen Markt, auf dem Amulette, religiöse Gegenstände, Kleidung und Souvenirs verkauft werden. Daneben gibt es verschiedene Läden, einige kleine Garküchen und Essenstände und am Ufer stehen ein paar künstlerische Figuren. 

Vom Big Buddha ist es nicht weit nach Wat Phay Laem. Hier befindet sich ein 100 Jahre alter chinesischer Tempel, der zur Zeit renoviert wird.  Rechts davon befindet sich die hoch aufragende weiße 18-armige Guan Yin Statue. Guan Yin ist die Göttin der Barmherzigkeit und des Mitgefühls. Sie wurde schon früher im alten China verehrt, ihr Einfluss ist aber auch in Ost- und Südostasien seit Generationen verbreitet. Aus ihrem Leib wachsen 18 Arme heraus, in jeder Hand hält die Göttin ein Glückssymbol. Ihre vielen Armen werden als Sinnbild ihrer Fähigkeit betrachtet,  in die ganze Welt hinauszureichen und Hilfe anzubieten. Man glaubt, sie ist eine Quelle bedingungsloser Liebe und ein Beschützerin aller Lebewesen.  Guan Yin soll ebenfalls die Seeleute auf hoher See beschützten. Auch als Göttin der Fruchtbarkeit ist sie gefragt. Viele, die hierher kommen, beten sie an, um gesunde Kinder zu gebären.  Auf der linken Seite steht unter anderem ein großer weißer lachender Buddha. Umgeben ist die ganze Tempelanlage von weitläufigen Teichen.

Jetzt sind wir am nördlichsten und letzten Punkt unserer Inselrundfahrt mit Herrn Mon angekommen. Von hier aus geht es an der nördliche Küstenstraße zurücke nach Nathon. Von einem Aussichtspunkt an der nordwestlichsten Ecke der Insel haben wir einen schönen Ausblick. Die "Mein Schiff 1" liegt etwas im Dunst vor der Küste Koh Samuis. Gegen 16:00 Uhr sind wir nach einer erlebnisreichen Inselrundfahrt wieder an der Pier von Nathon zurück. Obwohl sich an den Tenderbooten eine längere Schlange gebildet hat, geht das Übersetzen doch schneller als erwartet. Letzter Mann an Bord um 17:30 Uhr, das schaffen wir locker.

Wir genehmigen uns erstmal einen Cappuccino in der X-Lounge und eine ausgiebige Dusche nach diesem erlebnisreichen Tag mit einem tollen Guide. Wir können Herrn Mon uneingeschränkt weiterempfehlen, mehr Infos gibt es über seine Homepage . Für unsere individuelle Tour auf Deutsch haben wir übrigens  ca. 115 Euro bezahlt. 

Fotos Koh Samui