In der Nacht wurden die Borduhren (nicht Bordtouren, wie manch einer hört) um 1 Stunde zurückgestellt. Bedeutet also 1 Stunde länger Schlaf, nicht aber für mich. Durch die Vorbereitungen zum Anlegemanöver werden ich schon um 05.00 Uhr geweckt. Ich beschließe, das Anlegen vom CT aus zu beobachten, da ich nicht wieder einschlafen kann.
Das ist schon ein Vorteil, wenn man mal eine Kabine ganz für sich alleine hat,, da kann man machen was man möchte, auch so etwas Verrücktes wie Sport zu nachtschlafender Stunde.
Tanger/Marokko oder auch die weiße Stadt am Meer genannt, hat uns heute von 06.00 bis 20.00 Uhr zu Gast. Aufgrund seiner günstigen Lage an der Straße von Gibraltar galt Tanger seit jeher als Verbindungstor zwischen Europa und Afrika. Der Legende nach schuf Herules die Meerenge von Gibraltar, indem er die Erde genau an dieser Stelle spaltete.
Um 09.00 Uhr startet direkt ab Hafen meine gebuchte Halbtagestour mit Med Alami und seinem marokkanischen Fahrer. Auch Angelika und Christiane sind dabei, insgesamt sind wir 13 Personen, die gut in den Kleinbus passen. Ich habe von diesem deutschsprachigen und in Tanger lebenden Guide in diversen Foren gelesen und daher diese Tour schon vorab gebucht, da ich auch hier in Marokko nicht alleine herumlaufen möchte.
Zunächst machen wir eine Panoramafahrt durch die verschiedenen Stadtteile von Tanger, es gibt ein belgisches, ein französisches und ein amerikanisches Viertel. Es geht hinaus in das reiche Viertel mit tollen Villen und Palästen diverser Sultane (Tanger wird oft als Sommerresidenz genutzt), es ist alles sehr grün hier und ich sehe Eukalyptusbäume .
Am Kap Spartel Leuchtturm machen wir einen Fotostop. Hier treffen Mittelmeer und Atlantik aufeinander, leider ist die Fernsicht nicht so gut und damit das 14 km entfernte Spanien nicht zu sehen.
Vorbei an tollen Sandstränden und schönen Ferienanlagen (Bestechung ist gleich Sport Nr. 2 hinter Fußball!), aber auch an Sozialbauten geht es nun zurück nach Tanger. Die Herkuleshöhlen müssen wir leider aus dem Programm streichen, denn sie werden renoviert, Dauer: 2 Jahre! Stattdessen sehen wir am Strand Hügelgräber (na ja) und einen 800 Jahre alten Eukalyptusbaum.
Zu Fuss führt uns Med Alami durch die verwinkelten und steilen Gassen der Medina und ihr Haupttor, das Bab Fahs. Wir besuchen den Grand Socco und den Petit Socco, überall buntes Treiben der Handwerker, Obst, Gemüse und Fleisch werden in den kleinen Gewölben angeboten. Ganz schön eng hier und die Hühner hängen ohne Kopf an der Fleischtheke. Echt ein Schauspiel und auch ein Durcheinander an Gerüchen. Nervig sind jedoch die Händler, die einem z.B. Taschen, Gürtel anbieten und auch wirklich penetrant sind und einem hinterherlaufen. Jungen versuchen Kaugummi für 1 Euro (ja,nehmen die trotz eigener Währung) zu verkaufen und lassen auch nicht locker, wenn man Nein sagt.
Bin ich froh, hier in einer Gruppe und mit einem Führer unterwegs zu sein, alleine würde ich hier wohl nicht wieder rausfinden. In einer alten Apotheke bekommen wir diverse Produkte vorgeführt, u.a. Argonöl, was hier in Marokko hergestellt wird. Wir haben noch Zeit für einen süßen, aber leckeren Minztee (1,50 Euro), dann sind wir gegen 13.00 Uhr wieder am Schiff.
Diese Tour ist sehr zu empfehlen, Med Alami kennt sich aus und man sieht alles, was man auch mit einem Ausflug über AIDA gesehen hätte, nur da natürlich mit einer Masse mehr Leute!
Nach einem Sonnenbad auf meinem Balkon erfahre ich in der Ausflugspräsentation mehr über Lissabon. Dann gehts noch zur Dancing Queen Reloaded Abba-Show der AIDA-Stars und kurz noch in die Anytime zu 80's Party, wo ich auf Helga und Maria treffe.