Als letzten Hafen auf unserer Westeuropa-Tour erreichen wir Dover gegen 08.00 Uhr. Wieder war ich so früh wach, dass ich mir die Zeit bis zum Frühstück auf dem CT vertreiben mußte. Von dort konnte ich auch die wunderbaren weißen Felsen von Dover gut erkennen. Im Marktrestaurant beobachte ich dann das Anlegen am Cruise Terminal 2, wo wir bis 8 Uhr abends liegen. Der Tag startet mit Bewölkung und kühlen Temperaturen. Der Fährhafen von Dover ist nicht sehr sehenswert, man kann gut das rege An- und Ablegen der Fähre nach Calais beobachten. Etwas weiter hinten schließt sich ein kleiner Sandstrand an und auf dem Klippen thront das Schloss von Dover.
Großbritannien ist zwar in der EU, hat aber:
Letztere finden im Terminal statt und gehen aber zügig voran.
Mein ursprünglicher Plan für heute war der AIDA-Ausflug London Klassisch. Ich habe aber schon einige Tag zuvor auf den Ausflug London auf eigene Faust umgebucht, da ich doch mehr der Typ Selbstentdecker bin, als mit einer großen Busladung einem Reiseführer zu folgen. Sehr zum Leidwesen von Tom, Marcel und Karo, denn sie haben den klassischen Ausflug gebucht und hätten mich gerne dabei gehabt.
Dafür treffe ich auf meiner Tour Helga und Maria wieder. Maria und ihre Tochter, die heute als Reiseleiterin agiert, müssen den ersten Bus nehmen; Helga und ich warten dann noch 20 Minuten auf Bus Nr. 2. Dafür haben wir Olli von den Gastschauspielern als Reiseleiter und noch einen englischen Guide.
Auf der knapp 2stündigen Fahrt nach London bekommen wir jeder einen riesigen Stadtplan. Helga und ich beschließen zusammen London zu erleben und legen uns eine ungefähre Route zurecht.
In der Nähe der U-Bahn-Station Embankment hält unser Bus, nun haben wir 4,5 Stunden Zeit, um dann pünktlich um 16.30 Uhr wieder hier beim Bus zu sein.
Helga und ich machen zunächst Station am Big Ben, dem 1859 erbauten Uhrturm an der Themse. Der eigentliche Name dieses berühmten Londoner Wahrzeichens ist übrigens Clock Tower. Kurz noch ein paar Schritte auf die Westminster Bridge für ein gutes Foto mit Big Ben, dann geht's auch schon weiter vorbei an Westminster Hall, den Houses of Parliament und Westminster Abbey. Im St. James's Park bekommen wir anlässlich des Canadian Sanctuary Days noch eine Zeremonie der kanadischen Blaskapelle geboten.
Am Buckingham Palace weht die königliche Fahne, die Queen ist also da. Leider zeigt sie sich nicht auf dem Balkon. Hier ist es richtig voll, Touristen ohne Ende. Wir kommen aber deutlich nach 12.00 Uhr und somit ist die dann immer stattfindende Changing of the Guards (Wachablösung der Soldaten) vorbei. Es geht halt nicht alles, auch auf unserem Ausflug werden wir heute nur einen kleinen Bruchteil der Sehenswürdigkeiten von London sehen. Was für mich aber zu diesem Zeitpunkt schon feststeht: Hier muss ich nochmal länger her, London = gefällt mir, eine tolle, quirlige Stadt!
Wir folgen dem Lady Di Memorial (Weg zu Ehren Lady Dianas) zum Hyde Park mit der berühmten Speaker's Corner. Hier kann jeder zu jedem Thema etwas sagen und stellt sich dazu auf Kisten, Leitern o.ä. Unser Weg führt uns weiter durch eine der belebtesten Shoppingmeilen der Stadt: die Oxford Street. Obwohl Sonntag ist, haben Marks & Spencer, Selfridges o.ä, geöffnet. Die Gebäude sind alt, sehr sehenswert und vor allem groß. Alleine das Gebäude der irischen Kette Primark geht von einer Straßeneinmündung bis zur nächsten; sie ist schon ein bisschen größer als die Filiale in Hannover!.
Auf dem Weg Richtung Picadilly Circus mit der riesigen Leuchtreklame bestaunen wir die gut gesicherten Luxusgeschäfte in der New Bond Street, wo sich eine Top-Marke an die nächste reiht. Dann wieder eine kurze Fußgängerzone mit kleinen "normalen" Läden als Abwechselung. Eine kurze Pause bei Capucchino und Lemon-Cheesecake und bald schon erreichen wir Trafalgar Square. Der Platz ist riesig und gut besucht, in der Mitte steht die Säule von Admiral Nelson.
Und überall: Kameras, Big Brother is watching you, London ist eine der Städte mit den meisten Überwachungskameras.
Beim Straße überqueren muss man auch aufpassen, die Autos kommen hier von der anderen Seite. Auch wenn die Warnung deutlich auf dem Pflaster steht ("Look Right" oder "Look Left"), ich habe es selten geschafft, gleich in die richtige Richtung zu gucken, zum Glück ist nichts passiert.
Letztes Highlight auf unserem Ausflug ist natürlich der Tower und die Tower Bridge. Zu Fuß wären wir 45 Minuten unterwegs, so viel Zeit haben wir nicht und nehmen daher die Tube, die berühmte U-Bahn. Nach 10 Minuten Fahrt stehen wir vor dem Tower of London, dieser war bis ins 17. Jh. königlicher Palast, dann bis 1820 ein Gefängnis, heute sind hier die Kronjuwelen und die Raben zu bewundern.
Ein Wort kurz noch zu den Eintrittspreisen, sie sind sehr hoch: für den Tower 20 Pfund, London Eye 19 Pfund oder St. Paul's Kathedrale 15 Pfund. Da muss ich aber ordentlich Geld mitnehmen für meinen nächsten Besuch hier in London!
Für Innenbesichtigungen haben wir ja keine Zeit, Helga und ich machen jeder noch Fotos mit der Tower Bridge im Hintergrund. Gerne wäre ich ja noch über den Skywalk, der sich in 42 Meter Höhe auf der Tower Bridge befindet, gegangen. Man hat durch den Glasboden einen direkten Blick auf die unter einem fahrenden Autos! Aber auch diese Sehenswürdigkeit kostet 9 Pfund Eintritt und ob sich das mit meiner ab und zu vorhandenen Höhenangst vereinbaren lässt?
Wir beide sind rechtzeitig zum vereinbarten Zeitpunkt wieder am Bus. Ein letzter Blick auf die Skyline dieser tollen Stadt mit London Eye und The Shard und dann fahren wir aus London hinaus zurück nach Dover zur AIDA.
London: Wir sehen uns wieder - versprochen!!!
Kurz nach dem Auslaufen aus Dover kreuzen sich in Sichtweite die Wege von AIDAdiva auf dem Weg nach Hamburg und AIDAmar auf dem Weg nach Southampton. Unser Kapitän grüßt mit dem Schiffshorn, die Erwiderung hören wir leider aufgrund des böigen Windes nicht. Aber so ein Treffen zweier AIDA-Schiffe auf hoher See ist immer wieder schön, finde ich.
Ich treffe die anderen 3 zum Abendessen im Marktrestaurant und wir tauschen unsere Erlebnisse aus. London klassisch war auch gut, allerdings waren da ein paar mehr Busse und damit ein paar mehr Menschen und die Sehenswürdigkeiten wurden auch zackig "abgearbeitet". Für mich war es daher die richtige Entscheidung, den Tag auf eigene Faust zu gestalten und mit Helga an meiner Seite hat es total viel Spaß gemacht.