Kotor

Das gebirgige Hinterland mit den tannenbewachsenen Berger ist der eigentliche Kern des Staats Montenegro ("Land der schwarzen Berge"). Wie seine Nachbarn hat Montenegro eine bewegte Geschichte. Unter anderem gehörte es 1402-1979 zu Venedig. Seit 2006 ist es ein unabhängiger Staat, der sich der EU annähern möchte.

Die Stadt Kotor liegt an der Boka Kotorska, einem langen Meeresarm, der auch als südlichster Fjord Europas bezeichnet wird. Die Einfahrt soll wunderschön sein, das muss ich sehen, auch wenn es sehr frühmorgens sein wird, schließlich wird die Mein Schiff 3 schon um 07.00 Uhr ihre Tenderposition erreicht haben.

Hinter Kotor erhebt sich das Bermassiv Lovcen. Am Fjordeingang im Westen liegen die Orte Herceg Novi und Tivat, an der inneren Bucht  Risan und Perast.

Die engen Gässchen von Kotor mit ihren sehenswerten Gebäuden aus venezianischer Zeit zählen zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die Altstadt erstreckt sich vom Pier bis auf den Berghang, eingerahmt wird sie von der Stadtmauer im Norden und vom Fluss Skurda im Süden.

Die Stadtmauer erstreckt sich auf einer Länge von 4,5 km rund um die Stadt; die bis zu 18 m breiten Mauern, die eine Höhe von bis zu 20 m erreichen, erstrecken sich auf den Berg San Giovanni bis zu einer Höhe von 260 Metern über dem Meer.

Die kompakte Altstadt, die innerhalb der Stadtmauer leigt, wird von verwinkelten Gassen und von Bauten, die zwischen dem 12. und dem 20. Jahrhundert entstanden sind, geprägt. Kotor Stadt wird von 3 Seiten von Wasser umgeben; in der Stadt selbst leben knapp 6.000 Einwohner, die hauptsächlich vom Tourismus und dem Hafen leben.

 

Sehenswürdigkeiten:

  • Sveti Trifun - Katholische Kathedrale
  • Palata Drago - Drago Palast
  • Marinemuseum am Palata Grigruin
  • Sveti Luka - Lukaskirche
  • Sveti Nicola - Nikolauskirche
  • Sveti Marija - Marienkirche
  • Zitadella

Mein Tag

Um 06.00 Uhr werde ich wach, also schaue ich auf den Balkon, um die Einfahrt in den Fjord mitzuerleben. Ganz schön dunkel, daher gehe ich mal kurz an Deck, vielleicht sieht man mehr. Leider nicht, zudem hängen Wolken drin und es fängt leicht an zu regnen. Irgendwie bin ich nicht mehr müde, mit einem Kaffee aus dem Tag und Nacht Bistro auf Deck 5 (schade, dass man da wieder runter muss und es keine Gelegenheit gibt, einen Kaffee an Deck zu bekommen, wie auf der Mein Schiff 1 und 2), halte ich mich wach und stehe pünktlich um 07.00 Uhr auf dem Crosstrainer im Fitness.

Ich kann von dort beobachten, wie die Royal Clipper - ein Luxus-Segler - an uns vorbeifährt. In Kotor tendern wir, d.h. wir liegen nicht an der Pier, sondern ankern ein Stück weit draußen. 

Heute will Eva mich begleiten. Zunächst müssen wir uns nach dem Frühstück Karten für das Tenderboot besorgen, wir haben Glück, gegen 10.30 Uhr dürfen wir mit. Als Tenderboote fungieren 2 der größten Rettungsboote der Mein Schiff 3, die sich dann auf dem 15 minütigen Weg zur Pier abwechseln. Geht alles glatt, die See ist ruhig. So langsam klar es auf, der Regen hört auf und die Sonne scheint, ist gleich viel wärmer.

Eva und ich gehen mit einem Stadtplan nach Kotor rein, die Altstadt mit den malerischen Palazzi und Kirchen lassen wir erst einmal sein, denn unser Ziel ist die begehbare Festungsmauer Sveti Ivan oberhalb. Pro Person kostet der Eintritt 3 Euro und dann gehts auf etwas rutschigem Wege immer steil nach oben, mal unbefestigt, mal mit Stufen. Ganz schön anstrengend, da kommen wir in Schwitzen. Aber diese Ausblicke auf Fjord, die Umgebung und ganz hinten unser Schiff - das entschädigt wirklich. Es sollen ja tatsächlich 1.350 Treppenstufen bis zu den Überresten der Festung Sveti Ivan sein, wir benötigen dafür 45 Minuten hoch. Nach einer kleinen Pause und vielen Fotos oben, machen wir uns an dem natürlich zeitlich kürzeren Abstieg. Uns kommen nun mehr Menschen entgegen. Unterwegs merken wir auch, dass die Mücken uns malträtiert haben, es gibt einige Stellen, die nun zu jucken anfangen, na toll.

Unten in der Altstadt ist nun sehr viel los, Kotor ist natürlich deutlich kleiner als Dubrovnik, hat aber seinen ganz eigenen Charme. Die Gassen sind viel enger und verwinkelter und man muss aufpassen, dass man auch den Weg wieder heraus findet. Wir sehen immer mal wieder neben Cafes, Restaurants, kleinen Plätzen, auch Hotels, die sich schön in das alte Stadtbild angepasst haben.

Mit dem Tenderboot gehts dann wieder zurück an Bord.

Gegen 16.30 Uhr ertönt das Schiffshorn, der Gruß für die unter vollen Segeln auslaufende Royal Clipper. Unsere "Liegezeit" endet gegen 18.00 Uhr, der Anker wird hochgezogen und weiter gehts. Da wir heute ja nicht wirklich auslaufen, gibts auch keine Auslauflieder!

Zum Abendessen treffen wir uns heute mal im Atlantik Eurasia. Auch hier gibt es Menü, das Essen hat entsprechend dem Namen einen asiatischen Einfluss. Kann man auch empfehlen!

Wir Frauen gehen noch auf einen Absacker in die TUI Bar, wo ich zum ersten Mal den American Caipi teste, für einen alkoholfreien Cocktail sehr lecker. 

Es weht noch ein laues Lüftchen, also lasse ich die Balkontür wieder ein Spalt offen und lausche noch dem leichen Rauschen der Wellen, ja das hat was und entspannt mich total! Auch ein Grund, warum ich gerne Kreuzfahrten mache: diese unendliche Weite, der Wind, die Wellen und das Meer.